Erich Mühsam

Erich Mühsam, geboren am 6. April 1878 in Berlin, war ein Dichter und politischer Publizist. Seit 1909 lebte er in München-Schwabing. Als Zentralfigur der Schwabinger Bohème war er befreundet mit Heinrich Mann, Frank Wedekind, Lion Feuchtwanger, Fanny zu Reventlow und vielen anderen.
Mühsam war Mitarbeiter des Münchner Kabaretts und verschiedener satirischer Zeitschriften wie des Simplicissimus und der Jugend. Von 1911 bis 1919 gab Erich Mühsam in München die Zeitschrift Kain heraus. Er war maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt wurde. Von 1927 bis 1933 wohnte Mühsam in der Hufeisensiedlung in Berlin-Britz, wo sich vor seinem ehemaligen Haus in der Dörchläuchtingstraße eine Gedenktafel für ihn befindet. Als Sonderheft seiner Zeitschrift Fanal erschien 1932 kurz vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten seine programmatische Schrift Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat, mit dem Untertitel Was ist kommunistischer Anarchismus? versehen.
1933 wurde er verhaftet und am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg von der SS-Wachmannschaft ermordet.
Weitere Informationen unter: www.muehsam.de und www.erich-muehsam.de

Erich Mühsams "Tagebücher"
Erich Mühsam hat 15 Jahre lang, von 1910 bis 1924, Tagebuch geführt und sein Leben festgehalten – ausführlich, stilistisch pointiert, schonungslos auch sich selbst gegenüber – und niemals langweilig. Seit 2011 erscheinen seine "Tagebücher" in einer historisch-kritischen Ausgabe in 15 Bänden im Verbrecher Verlag und zugleich als Online Edition.
Die Herausgeber Chris Hirte und Conrad Piens haben die Textbände sorgfältig ediert und betreuen auch die Online-Edition unter www.muehsam-tagebuch.de. Der Anmerkungsapparat im Internet bietet neben einem Sach- und Personenregister und ergänzenden Materialien die digitalisierte Handschrift und umfassende Suchfunktionen.
Zudem gibt es die "Tagebücher in Einzelheften" als E-Book-Edition.

Foto © Heinrich Hoffmann, 1919

Im Verlag erschienen