Milo Rau

Milo Rau (geboren 1977 in Bern) ist ein Autor, Film- und Theaterregisseur. Er studierte Soziologie und Linguistik u. a. bei Pierre Bourdieu und Tsvetan Todorov. Seit 2002 veröffentlichte Rau, künstlerischer Leiter des IIPM – International Institute of Political Murder, über 50 Theaterstücke, Filme und Bücher. Seine Produktionen werden international gezeigt, etwa beim Berliner Theatertreffen, dem Festival d’Avignon, oder der Biennale Venedig. Seit der Saison 2018/19 hat er in Zusammenarbeit mit Steven Heene und Stefan Bläske die Leitung des Stadttheaters in Gent übernommen. Zu seinen aktuellsten Werken gehören das Filmprojekt "Die Revolte der Würde & Das Neue Evangelium" (2019) sowie die Stücke "Lam Gods/Der Genter Altar" (2018), "Orestes in Mosul" (2019) und "Familie" (2020).

Im Verbrecher Verlag erschienen die Bände „Die letzten Tage der Ceausescus“, „Hate Radio“, „Die Zürcher Prozesse/Die Moskauer Prozesse“, der Essay-Band „Althussers Hände“ und „Die Europa Trilogie/The Europe Trilogy“. Zudem "Die 120 Tage von Sodom" und "Das Kongo Tribunal". In Zusammenarbeit mit dem NTGent wurde zuletzt die Reihe programmatischer Texte zu Theater, Ästhetik und Politik unter dem Titel "Die Goldenen Bücher" veröffentlicht.

Le Soir bezeichnete Milo Rau als „einen der freisten und streitbarsten Geister der Gegenwart”. Sein künstlerisches Werk, das zu den einflussreichsten unserer Zeit gehört, wurde zahlreich ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, dem Preis des Internationalen Theaterinstituts (ITI), dem Berner Literaturpreis und dem 3sat-Preis. 2017 wurde Milo Rau mit der Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik geehrt, die Vorlesungen ershcienen unter dem Titel "Das geschichtliche Gefühl" als Buch. Zudem erhielt er 2018 den Europäischen Theaterpreis. 2019 wurde er von der Universität Lund zum Ehrendoktor des Theaterdepartments ernannt, im Jahr darauf erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Gent und den Gerty-Spies-Literaturpreis.

Siehe auch www.international-institute.de und www.althussers-haende.org.

Foto © IIPM

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