Unser Webshop ist wegen Umbau bis voraussichtlich März 2023 geschlossen.
Bitte bestellen Sie die Bücher stattdessen in Ihrer Buchhandlung. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.
Island ist ein Sehnsuchtsort für viele – mit seiner überwältigenden Natur und als Land der „Edda“ und der Sagas. Weniger bekannt ist die einzigartige staatliche Ordnung, die sich die frühen Besiedler – anders als sonstwo im feudalen Europa des Mittelalters – unter Verzicht auf ein Oberhaupt gaben. Sie schufen eine Republik freier Bauern und regelten auch kleinste Belange in Gesetzessammlungen. Doch sie verzichteten auf eine staatliche Exekutive, setzten dagegen auf Vergleiche und eine wohl ausgewogene Balance der Macht unter den einflussreicheren Familien. „Mit Gesetzen soll das Land gebaut werden“, heißt es in den Sagas. Nur ein Staatsamt gab es, das des Verkünders der gemeinsam beschlossenen Gesetze.
In seinem Roman erzählt der langjährige Islandkenner Karl Wetzig die Geschichte eines Mannes, der dieses Amt mehrere Wahlperioden hindurch bekleidete und das Schicksal seines Landes maßgeblich mitbestimmte: Snorri Sturluson. Heute kennen wir vor allem seine Bücher, die ihm den Beinamen „Homer des Nordens“ eingebracht haben. Er ist bekannt als Verfasser der nach ihm benannten „Edda“, als Autor der wichtigsten mittelalterlichen Geschichte der norwegischen Könige („Heimskringla“) und vielleicht auch einer der großen Isländersagas.
„Windzeit, Wolfszeit“ zeigt Snorri als Dichter, vor allem aber als Machtpolitiker. Er entstammte der Familie, deren Name, Sturlungen, einer ganzen Epoche in Island ihren Namen gab, weil sie zeitweilig große Teile der Insel beherrschte. Und Snorri war nicht nur der mächtigste, sondern auch der reichste Isländer seiner Zeit. Atmosphärisch dicht konzentriert sich der spannende Roman auf die letzten sechs Jahre seines Lebens, in denen die Sturlungen das ganze Land in einen Bürgerkrieg stürzten, und Snorris sorgsam geknüpftes Netz von Verbindungen zerriss. Familienzwistigkeiten, Fehden zwischen den führenden Clans und außenpolitische Verwicklungen, die über Norwegen bis in den Vatikan und dessen Kampf gegen das deutsche Kaisertum reichten, führten dazu, dass Snorri im Jahr 1241 auf Geheiß des norwegischen Königs von seinen eigenen Schwiegersöhnen erschlagen wurde.
Ein historischer Roman, aber was für einer: „Windzeit, Wolfszeit“ von Karl Wetzig ist die faszinierende Geschichte von Snorri Sturluson, dem Verfasser der „Edda“.
Jörn Meyer / Buchmarkt
„Windzeit, Wolfszeit“ (ein Zitat aus der Lieder-Edda) ist ein historischer Roman im besten Sinn des Wortes. [...] Der Autor entwirft [...] eine Welt der archaischen Strukturen, eine Gesellschaft, die eher Odin anhängt als dem neuen Christus. Und Wetzig schreibt eine Prosa, die spannend zu lesen und dennoch anspruchsvoll ist.
Fränkische Nachrichten
Karl Wetzigs Sprache ist episch, ausschmückend und bildhaft. [...]Doch gerade hier entwickelt »Windzeit, Wolfszeit« eine enorme Atmosphäre, die sehr gut zu Wetzigs farbenprächtiges Porträt des 13. Jahrhunderts passt.
Jutta Ladwig / literaturkritik.de
Interessanter Einblick in Islands Geschichte: Man spürt das Wetter und die raue Insel in jedem Satz.
Carsten Jaehner / Histo-Couch.de