Tagebücher 3.  1912 - 1914

Tagebücher 3. 1912 - 1914

Erich Mühsam
Leinen mit Lesebändchen, 432 Seiten
Preis: 28,00 €
ISBN: 9783940426796


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Herausgegeben von Chris Hirte und Conrad Piens

 

Die "Tagebücher" sind auch als E-Books in allen einschlägigen Stores erhältlich.

 

Erich Mühsam führte 15 Jahre lang, von 1910 bis 1924, ein Tagebuch. Und schuf damit ein »einmaliges zeitgeschichtliches Dokument.« (Oliver Pfohlmann/Neue Zürcher Zeitung)

Der dritte Band der »Tagebücher« beginnt im Juni 1912 mit Heft 10, und knüpft an den vorherigen an: Er erzählt von seinen Erlebnissen in der Münchner Boheme, von Klatsch und Tratsch ebenso wie von Theateraufführungen, Diskussionen, Finanznöten und Liebesaffären. Die regelmäßige Rechenschaft seit knapp zwei Jahren hat sich gelohnt, sein Tun ist planvoller geworden. Doch kurz nachdem er Heft 11 begonnen hat, versiegt seine Feder.
Erst nach 20 Monaten Tagebuchabstinenz geht es weiter – mit einem gewaltigen Donnerschlag. Der 1. Weltkrieg hat begonnen. Mühsam braucht das Tagebuch jetzt, um Schock und Verzweiflung in Worte zu fassen, die Trümmer seiner alten Gewissheiten neu zu sortieren. Er braucht lange, bis er die Propagandalügen durchschaut und zu einer eigenen Haltung findet. Das Kriegstagebuch dokumentiert sein Tasten und Irren, seine Suche nach der Wahrheit über den Krieg und nach einer neuen Rolle für sich selbst. So bleibt Mühsam trotz aller Abstürze bei sich und bei seinen Lesern: Als einer, der seine Wege und Irrwege offenlegt und zu einem Stück deutscher Geschichte werden lässt.

 

Erich Mühsams „Tagebücher“ sind ein „einzigartiges Zeitdokument“ (FAZ), die historisch-kritische Ausgabe wird von Chris Hirte und Conrad Piens herausgegeben. Sie erscheint in 15 Bänden im Verbrecher Verlag und zugleich als Online-Edition mit einem umfassenden Anmerkungsapparat unter www.muehsam-tagebuch.de.

 

Weitere Informationen unter: www.muehsam.de und www.erich-muehsam.de

 

 

Erich Mühsam: Tagebücher - Editionsplan 

Band 1 - 1910–1911 // erschienen 2011

Band 2 - 1911–1912 // erschienen März 2012

Band 3 - 1912–1914 // erschienen Dezember 2012

Band 4 - 1915 // erschienen Mai 2013

Band 5 - 1915–1916 // erschienen November 2013

Band 6 - 1919 // erschienen Mai 2014

Band 7 - 1919–1921 // erschienen November 2014

Band 8 - 1921 // erschienen Juni 2015

Band 9 - 1921 // erschienen März 2016

Band 10 - 1922 // erschienen September 2016

Band 11 - 1922 // erschienen Mai 2017

Band 12 - 1922–1923 // erschienen November 2017

Band 13 - 1923 // erschienen Juni 2018

Band 14 - 1923–1924 // erschienen Januar 2019

Band 15 - 1924 // erschienen Mai 2019

Mühsam, der Utopist, erweist sich in seinem Kriegstagebuch als Mann des genauen politischen Urteils. Meisterhaft destilliert er aus der offiziellen Propaganda und der Hurrapresse die versteckten Wahrheiten über den Kriegsverlauf heraus.

Gero von Randow / DIE ZEIT


Treffend nennen die Herausgeber Mühsams Aufzeichnungen eine in ihrer Subjektivität und ihrem Detailreichtum einmalige "Weltkriegschronik", die den Leser das Gefühlschaos dieser Zeit nacherleben lässt.
Oliver Pfohlmann / Neue Zürcher Zeitung

 

In den Äußerungen unmittelbaren Entsetzens, zu einem Zeitpunkt, wo Hurra-Patriotismus und schäumender Hass triumphieren, stellen diese Notizhefte, einfach weil sie zu zaudern wagen, wo alle brüllen, ein Gegengewicht dar, für das man dankbar ist, auch wenn, ja gerade weil sie wirkungslos im Rahmen des Privaten gefangen bleiben.

Burkhard Müller  / Süddeutsche Zeitung

 

Ein ganz besonderer Band. (...) Wie in einer Art Liveticker können wir miterleben, wie der Krieg das Leben der Menschen umstürzt, wie der Anarchist und Antimilitarist Erich Mühsam hin- und hergerissen wird zwischen Kriegsablehnung und -zustimmung inmitten des herrschenden Hurra-Patriotismus.

Stefan Brams / Neue Westfälische

 

Diese Ausgabe ist eine publizistische Glanzleistung und ein politik-, literatur- und ein kulturgeschichtliches Ereignis. Und in diesem Band wird deutlich, welche dramatische Bedeutung der Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf das europäische Geistesleben und auf die europäische Alltäglichkeit hatte. 

Jan Kuhlbrodt / FIXPOETRY 


Mit diesen persönlichen Aufzeichnungen liegt ein historisches Juwel vor, eingefasst vom schillernden Rand anarchistischen Denkens und versehen mit den glitzernden Sprenkeln der Münchner Bohème. Daneben ein Zeugnis hervorragender Herausgebertätigkeit und verantwortungsvoller Verlagsarbeit.
Susanne Alge / Buchkultur Wien

 

Erich Mühsams Tagebücher sind intime Zeitdokumente, literarisches Bekenntnis und Botschaft an die Zukunft. Er hat ein Leben im Widerstand gelebt – gegen Konventionen, gegen Kriegstreiberei und Unmenschlichkeit.
Peter Künzel & Matthias Leitner / Münchner Feuilleton



Paradoxerweise waren Mühsams glänzendste Texte nie zur Veröffentlichung bestimmt. Seine Tagebücher, die er von 1910 bis 1924 geführt hat, sind eine mitreißende tabulose Chronique scandaleuse zwischen Sexsucht und Weltrevolution; seriöse Germanisten kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie die Liebhaber von Klatschgeschichten.
Olaf Schmidt / Kreuzer. Das Leipzig Magazin


Dieser Band des Tagebuchs zeigt deutlich, dass auch Erich Mühsam zu Beginn des Krieges einen Selbst- bzw. Wiederfindungsprozess durchmachen musste. [...] Es scheint (dabei) sein wichtigstes Werkzeug gewesen zu sein.

Peter Bachstein / suite101.de 

 

Mühsam kostet sein Leben in allen Nuancen aus, seien es nun die bitteren oder auch beglückenden Momente. Das macht seine Tagebücher zu einer höchst lebendigen Lektüre, die einen spannenden und häufig auch amüsanten Einblick in eine kreative anarchistische Subkultur vor 100 Jahren in Deutschland und Europa gibt.
Jochen Schmück / DadAWeb - Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus

 

Durch diese doppelte Publikationsstrategie [Buchausgabe und Online-Edition] verfügen wir nun über eine schön gemachte, äußerst zuverlässige Leseausgabe ohne weiteren Kommentar sowie eine überaus nützliche digitale Ausgabe, die zu weiteren Forschungen geradezu einlädt und die in der Öffentlichkeit bereits zurecht positiv gewürdigt worden ist. [...] Mühsams Aufzeichnungen sind eine lebendige und wichtige Quelle für die Rekonstruktion sowohl der revolutionären Ereignisse als auch des anarchistischen und revolutionären Denkens.

Walter Fähnders (Osnabrück University) / The German Quarterly