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Herausgegeben von Chris Hirte und Conrad Piens
Die "Tagebücher" sind auch als E-Books in allen einschlägigen Stores erhältlich.
Während Tucholsky, Ossietzky, Pfemfert und Weinert die Weimarer Republik in der linken Presse auf den Prüfstand stellen konnten, war Erich Mühsam, allbekannt als schärfster Kritiker des nationalen Größenwahns, in bayerischer Festungshaft zum Schweigen verurteilt. Was ihm blieb, waren seine privaten Tagebücher, denen er alles anvertraute, was ihm helfen konnte, unter unmenschlichen Bedingungen Mensch zu bleiben. So wurde Mühsam zum Zeugen und Chronisten eines Strafregimes, in dem er bereits das Wesen des heraufziehenden Nationalsozialismus erspürte.
Die historisch-kritische Ausgabe der »Tagebücher« wird von Chris Hirte und Conrad Piens herausgegeben. Sie erscheint in 15 Bänden im Verbrecher Verlag und zugleich als Online-Edition mit einem umfassenden Anmerkungsapparat unter www.muehsam-tagebuch.de.
Weitere Informationen unter: www.muehsam.de und www.erich-muehsam.de
Erich Mühsam: Tagebücher - Editionsplan
Band 1 - 1910–1911 // erschienen 2011
Band 2 - 1911–1912 // erschienen März 2012
Band 3 - 1912–1914 // erschienen Dezember 2012
Band 4 - 1915 // erschienen Mai 2013
Band 5 - 1915–1916 // erschienen November 2013
Band 6 - 1919 // erschienen Mai 2014
Band 7 - 1919–1921 // erschienen November 2014
Band 8 - 1921 // erschienen Juni 2015
Band 9 - 1921 // erschienen März 2016
Band 10 - 1922 // erschienen September 2016
Band 11 - 1922 // erschienen Mai 2017
Band 12 - 1922–1923 // erschienen November 2017
Band 13 - 1923 // erschienen Juni 2018
Band 14 - 1923–1924 // erschienen Januar 2019
Band 15 - 1924 // erschienen Mai 2019
Ein Interview mit Chris Hirte (Hg.) auf Deutschlandradio Kultur über Band 10 der "Tagebücher" finden Sie hier.
Stärker als in den vorausgehenden Heften findet M. immer wieder Gelegenheit, über sich, seine politischen Zukunftsvisionen und eine revolutionäre linke Politik zwischen Sozialdemokratie und Kommunismus zu reflektieren, die die »Beseitigung der Klassen, soziale Gleichheit und individuelle Freiheit« (98) und »die freie von den Schaffenden, nicht von den Bürobeamten, geleitete Räterepublik« (296) zum Ziel hat.
Peter Langemeyer / Germanistik 2017, Band 58
Stets spiegeln sich die äußeren Ereignisse in Mühsams Aufzeichnungen wider, und doch fürchtet er, vielleicht das Entscheidende zu verpassen im Hinblick auf den Umsturz, den er, ob von rechts oder links kommend, erwartet. Mühsams Aufmerksamkeit, seine Sensibilität, ja auch Hellsichtigkeit angesichts der Vorgänge außerhalb sind auch beinahe ein Jahrhundert später immer noch lesenswert. Der Tagebuchschreiber ringt mit der Wirklichkeit vor dem Hintergrund des so oft kleinlichen Wahnsinns des Haftalltags.
Martin Ingenfeld / literaturkritik.de
Im Vordergrund der Tagebücher stehen einerseits Mühsams Klagen über die miserablen Haftbedingungen und die Schikanen der bayerischen Justiz- und Gefängnisverwaltung gegen den landesweit bekannten Räte-
Revolutionär, andererseits seine erstaunlich hellsichtige Kommentierung des aktuellen Zeitgeschehens. Bemerkenswert ist im besonderen Mühsams historisch prägnante Einschätzung des politischen Unheils, das die reaktionären Kräfte in Bayern und im Reich bewirken.
Ronald Schneider / ekz.bibliotheksservice
Ein Interview mit Chris Hirte (Hg.) auf Deutschlandradio Kultur über Band 10 der "Tagebücher" finden Sie hier.