Der Verbrecher Verlag ist ein Verlag, der sich als ein Publikationsort für kritische Stimmen, kompromisslose künstlerische Positionen und faktenbasierte Wissenschaft versteht – was in den Zeiten, in denen Schreihälse jeglicher politischer Couleur ihren Antisemitismus, ihren Rassismus, ihren Hass auf queere Menschen oder ihre »alternativen Fakten« verbreiten, nicht leicht ist.
Dennoch haben wir wieder ein Programm zusammenstellen können, das es in sich hat: So bringt Lisa Kränzler mit »Mariens Käfer« das Kunstmärchen zurück in die Gegenwartsliteratur – und Kränzler wäre nicht Kränzler, wenn sie dies nicht in aller Konsequenz tun würde. Ralph Schock setzt mit »Interne Ermittlungen« die Reihe seiner sensiblen autobiografisch gefärbten Erzählungen fort, während Frank Witzel in seinem preisgekrönten Essay »Die Möglichkeit einer Micky Maus« sehr anrührend über Abschiede nachdenkt. Der Schauspieler Robert Stadlober wiederum entdeckt im Band »Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut« den Autor Kurt Tucholsky für sich und für uns als einen sehr gegenwärtigen Autor. Der Oberstaatsanwalt a. D., Filmkritiker und avantgardistische Schauspieler Dietrich Kuhlbrodt nähert sich in »Kuhlbrodtbuch« seinem anekdotenreichen Leben an.
Den offenkundigen Unfug zu verstehen, den Populisten oder Rechtsextreme äußern, bemühen sich Robert Feustel und Gregor Ritschel mit ihrem Band »Verspielte Gesellschaft«, während Herausgeber Y. Michal Bodemann mit dem Buch »Die erfundene Gemeinschaft« das Verhältnis zwischen dem Judentum und den Deutschen untersucht. In den Bänden »Klimawandel und Gesellschaftskritik«, herausgegeben von Robin Forstenhäusler, Helena Post, Ronja Rossmann, Jakob Hoffmann, Jan Rickermann und Christine Zunke, und »Halbbildung. Kritische Theorie der Pädagogik«, herausgegeben von Sebastian Gräber, Henning Gutfleisch, Tarek Probst, Anna-Josepha Stahl, Patrick Viol und Max Wevelsiep, werden der merkwürdige Streit um den Klimawandel und die Misere in der Bildung mithilfe von kritischer Theorie untersucht.
In »Bildung – Taschenbuch – BRD«, herausgegeben von Jörg Döring und Ute Schneider, berichten Akademiker*innen, wie ihnen günstige wissenschaftliche Broschuren im Bildungsboom der 60er und 70er einen Zugang zu Theorien und Erkenntnissen verschafften.
Neue Erkenntnisse aus den Debatten der Gegenwart verschafft uns auch der von Peter Dietze, Irene Eidinger und Tobias Herold herausgegebene Band »Gegen//Über«, während unsere literatur- und kulturwissenschaftliche Abteilung durch die Bücher, »Die Welt, betrachtet ohne Augenlider. Gisela Elsner, der Kommunismus und 1968« von Tanja Röckemann und »›Die ganze Geschichte fasse ich an der Hand.‹ Literatur und Kunst zur Einwanderung ins Nachkriegsdeutschland«, herausgegeben von Maha El Hissy, verstärkt wird.
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Ihre und Eure Verbrecher*innen