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Berliner Trilogie. Drei Poeme

22,00 

Hardcover, 232 Seiten

Die drei Gedichtbände „Was will Niyazi in der Naunynstraße“ (1973), „Der kurze Traum aus Kagithane“ (1974) und „Die Fremde ist auch ein Haus“ (1980) bilden zusammen die „Berliner Trilogie“. Die Poeme waren unter den ersten literarisch anspruchsvollen und erfolgreichen Texten, die in Deutschland die Situation türkischer Arbeitsmigrant*innen überhaupt thematisierten. „Was will Niyazi in der Naunynstraße“, der Auftakt der Trilogie, diente als Vorlage für mehrere Filme und wurde 1987 von Tayfun Erdem vertont. Ören stellt in diesen Texten das Leben von Arbeiter*innen in der Bundesrepublik und in Berlin in all seiner Widersprüchlichkeit dar. Mit dieser Edition erscheinen die überaus erfolgreichen Bücher nun erstmals in einem Band, mit einem neuen Vorwort des Verfassers.
„Aras Ören ist es gelungen, die Spannungen zwischen der trüben Umwelt der Naunynstraße und der Erinnerung an die Türkei, die sich mit den Jahren zur Illusion verdichtet, sowie die Illusion vom Leben in Deutschland und die soziale Realität in der Türkei in kräftigen Bildern und Handlungsabläufen wiederzugeben – ein Zeugnis der türkischen Odyssee und mehr, Zeugnis einer Erfahrung, die nicht nur auf die Türkei zurückwirken wird“, schrieb Ingeborg Drewitz 1973 im Tagesspiegel.

Lyrik-Empfehlungen 2020
SWR Bestenliste Februar 2020
Bücher des Monats (Januar 2020) / Süddeutsche Zeitung

Ören [erzählt] in klaren Versen und leuchtenden Bildern unzählige Lebensläufe, springt seinen widersprüchlichen, komplizierten Figuren förmlich in die Köpfe, lässt sie verschiedenste Geschichten von Arbeit und Alltag irgendwo zwischen Migration und universalem Dahintreiben durchleben.
Lyrik-Empfehlungen 2020 / Florian Kessler

In Deutschland war er plötzlich kein Intellektueller mehr, sondern Türke. Die „Berliner Trilogie“ ist im Grunde eine Sozialreportage in Versen. Die Figuren sind nah an ihren realen Vorbildern, die Geschichten basieren auf langen Gesprächen mit den Nachbarn.
Felix Stephan / Süddeutsche Zeitung

Dabei entstand die „Berliner Trilogie“, eine Sozialreportage in drei Langgedichten, ein Schlüsseltext deutscher Migrationsliteratur.
Bücher des Monats (Januar 2020) / Süddeutsche Zeitung

Örens Ton wechselt die Klangfarben ständig zwischen poetisch formulierten Alltagsbeobachtungen und politisch grundiertem Zeitkommentar. Berlin-Kreuzberg wird zum Zentrum eines Umbruchs, der sich auch sprachlich manifestiert. Ein rhythmischer Kiezspaziergang; ein Buch, das sich gerade jetzt bestens wiederlesen oder entdecken lässt.
SWR Bestenliste Februar 2020

Nun ist die „Berliner Trilogie“ neu zu entdecken – als das, was sie ist: ein bedeutsamer Teil der deutschen Literatur.
Ulrich Rüdenauer / SWR2

In einer Zeit, in der sich Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erst allmählich wieder für eine Vielfalt öffnete, für die es noch keine Worte kannte, hatte er eine literarische Form anzubieten. Mit dieser fand er eine Sprache für ein offenes Deutschland.
Deniz Utlu / taz

Drei großartige Poeme über das Leben in Kreuzberg
Helmut Höge / taz

Was ließe sich zur Berliner Trilogie nicht alles sagen? Man könnte sie als Nachkriegsliteratur oder frühe Gastarbeiterliteratur bezeichnen. Als Großstadtliteratur oder proletarische Klassenkampfliteratur.
Alexandru Bulucz / Der Freitag

Seine Worte haben einen warmen Klang, sind in einen Rhythmus gesetzt, der wie ein Spaziergang klingt, ein Stadtspaziergang. […] Aras Ören erkundet Berlin im Rhythmus des Gehens, wie man aus seiner Lyrik zu hören glaubt; er nimmt sie mit Augen, Ohren und Nase auf.
Cornelia Geißler / Frankfurter Rundschau

Gerade in unseren heutigen Aufgeregtheiten wäre zu würdigen, wie einer hier mit scharfem, sehr menschlichem Blick auf seine Zeitgenossen schaute, ohne zu beschönigen, ohne zu romantisieren oder zu dramatisieren. […] Viel zu selten wird bemerkt, welch kluger politischer Kopf Aras Ören seit Anfang der siebziger Jahre war.
Friedrich Christian Delius / Der Tagessppiegel

Derart verwob Ören politische Kämpfe aus verschiedenen Zeiten zu einer internationalistischen Literatur in poetisch-realistischer Sprache, die entfernt an Noir-Krimis erinnert. Er war einer der ersten migrantischen Schriftsteller Westberlins.
neues deutschland

Örens Trilogie ist so heute auch ein Blick in eine Zeit, als das Kreuzberg zwischen Kottbusser und Schlesischem Tor noch SO36 hieß.
Nick Brauns / junge Welt

Jörg Sundermeier vom Verbrecher Verlag über Aras Ören und die Bedeutung der „Berliner Trilogie“ auf rbbKultur

Jörg Sundermeier vom Verbrecher Verlag über Aras Ören und dessen Werk auf Radio Corax

Absolute Pflichtlektüre! Nicht (nur), weil sie jenen Klassiker-Status haben, sondern weil sie unabhängig aller Kanonisierung wahnsinnig gute Werke sind. Das ist Streetpoetry von allerhöchstem Stern, aber einem nahen, denn Ören spricht direkt und dennoch kunstvoll aus, was Vereinsamung, Aufgabe/ Hingabe, Ortswechsel, Maloche und Straßenperspektive mit einem (der Sprache und Denkweise zuvorderst) anstellt.
Jonis Hartmann / Fixpoetry

 

Mit wenigen Worten schafft Ören lebhafte Eindrücke
Katja Egler / engels

Große Empfehlung!
Marina Büttner / literaturleuchtet

In den drei Poemen gelingt Aras Ören, der Lebensrealität türkischer Gastarbeiter einen dichterischen Ausdruck zu verleihen. Die Poeme sind nicht nur Zeugnis einer vergangenen Vergangenheit. In seinen Zeilen erfasst er zugleich die geschichtliche Bedeutung der ausgeladenen Gäste für Europa und die Gegenwart. […] Die »Berliner Trilogie« in die Hand zu nehmen, bedeutet genau das, in einigen Seiten in der unterdrückten Bibliothek unserer Geschichte zu blättern. Zukunft hat nur, wer sich seine Geschichte aneignet.
Mesut Bayraktar / nous-online

Örens Gedichte sind emotional ergreifend und intellektuell anspruchsvoll konzipiert. Mit der Berliner Trilogie liegt ein Prosagedichtband vor, der aufgrund seiner poetisch kraftvollen Sprache zu überzeugen weiß. Örens Bilder ziehen uns in ihren Bann und geben einen intimen Einblick in das Leben der migrantischen Arbeiter*innen und damit in einen der wohl wichtigsten Abschnitte der deutschen Geschichte, der unser heutiges Zusammenleben weiterhin maßgeblich prägt. Ein Glanzstück der Arbeiter*innendichtung, das nicht mehr aus dem Kopf geht.
Jannick Griguhn / literaturkritik.de

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Tomas Fitzel mit einem Porträt zu Aras Ören im rbb Kultur

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