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Der Radikale. Christian Geisslers Literatur der Grenzüberschreitung

24,00 

Broschur, 272 Seiten, lfb texte 5

Christian Geissler (1928–2008) hat mit seinem Roman „Anfrage“ (1960) als ein „junger Wilder“ die Bühne der Literatur betreten und nach der Schuld der Väter sowie ihrer Rolle in der Nachkriegsgesellschaft gefragt. In den 1960er Jahren prägte er das NDR-Fernsehspiel, später drehte er über 20 Dokumentarfilme. Er schrieb Romane, Hörspiele und Gedichte, trat als politischer Redner auf und wurde auch in der DDR verlegt. Geisslers Themen waren gesellschaftliche Gewaltverhältnisse: konkret, auf der Ebene alltäglicher Erfahrung. Anders als Peter Weiss hat er seine „Ästhetik des Widerstands“ bis an die unmittelbare Gegenwart herangeschrieben. Mit „Das Brot mit der Feile“ (1973) und „kamalatta“ (1988) wurde er zum Chronisten des Widerstands in der Bundesrepublik. In Zeiten, in denen das Thema der politischen Gewalt wieder bedrückend aktuell wird, werden seine Werke neu aufgelegt. In ihrer Suche nach politischer Emanzipation stören sie auch heute noch auf.
Dieser Band dokumentiert eine Tagung zu seinem Werk im Oktober 2016.

Mit Beiträgen von Helmut Böttiger, Britta Caspers, Didi Danquart, Dietmar Dath, Jan Decker, Peter Ellenbruch, Detlef Grumbach, Sven Kramer, Ulrich Lampen, Ingo Meyer, Helmut Peitsch, Sabine Peters und Robert Stadlober.

Inhalt

Einleitung

Detlef Grumbach

Radikalität bei Christian Geissler

Literatur als politische und asthetische Grenzuberschreitung

Sabine Peters

Was bedeutete Vergangenheitsbewältigung in den frühen 1960er Jahren?

Christian Geissler und die „Werkhefte katholischer Laien“

Helmut Peitsch

Die äußere Wirklichkeit des bundesdeutschen Alltags

Filmwissenschaftliche Anmerkungen zu „Wilhelmsburger Freitag“ von Christian Geissler und Egon Monk

Peter Ellenbruch

Literatur als gesellschaftsanalytische Erkenntnisform

Christian Geisslers Erzahlung „Kalte Zeiten“ im Kontext zeitgenossischer gesellschaftskritischer Theorien

Britta Caspers

Das revolutionäre Subjekt in der Kitschfalle?

Anmerkungen zu Milieu, Figur und Handlung bei Christian Geissler
Ingo Meyer
Kampf, Konspiration, Kunst
Eine Konstellation in Christian Geisslers spater Prosa

Sven Kramer

„Der Tonfilm hat die Stille erfunden“

Christian Geisslers Text zum Film „Der Pannwitzblick“

Didi Danquart

Ein Kosmos oppositionellen Sprechens, hörbar gemacht

Christian Geisslers Horspiele „Taxi Trancosoâ“ (1993) und „Walkman weis Arschloch Eins A“ (1994)

Jan Decker

Nachgehen

Christian Geisslers Horspielmanuskripte „wanderworter“ und „ohren aufbohren“

Ulrich Lampen

Christian Geissler: Ästhetik – Politik – Widerstand

Diskussionsveranstaltung Freitag, 7. Oktober im Literaturforum im Brechthaus

Teilnehmer: Helmut Böttiger, Didi Danquart und Dietmar Dath.

Moderation: Detlef Grumbach

Christian-Geissler-Bibliografie

Bucher, Buch- und Zeitschriftenbeitrage, Gesprache, Horspiele, Filme, Sekundarliteratur sowie Preise und Auszeichnungen

Über die Autorinnen und Autoren

 

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