Jack Bilbo, mit bürgerlichem Namen Hugo Cyrill Kulp Baruch, kam 1907 am Berliner Kurfürstendamm zur Welt. Obwohl er einer großbürgerlichen Familie entstammte – sein Großvater Hugo Baruch hatte eine der seinerzeit bedeutendsten Theaterausstattungsfirmen gegründet –, nahm sein Leben einen unkonventionellen wie abenteuerlichen Verlauf. Durch Kriege und Verfolgung von einem Land ins andere geworfen, schlug sich Jack Bilbo mit wechselnden Identitäten und fiktiven Rollen durch die dunklen Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts.
Bekannt aber ist er geworden als gefeierter Schriftsteller, provokativer Maler, Galerist und legendärer Kneipier. In dem Faktenroman „Die Leben des Käpt’n Bilbo“ setzt sich Ludwig Lugmeier auf dessen Spur und verfolgt die Verwandlungen des Berliner Juden, der als Autor und Maler berühmt werden sollte.
Die Leben des Käptn Bilbo. Faktenroman
24,00 €
Hardcover, 256 Seiten, mit Abbildungen
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Ludwig Lugmeier ist ein spannender Roman gelungen, der genau das hält, was er verspricht: Sorgfältig hat Lugmeier über viele Jahre hinweg die Fakten aus Bilbos opulenten Berichten destilliert und beim Versuch, sie zu erzählen, einen eigenen Sound entwickelt. Der Ton hat etwas Balladenhaftes, der Rhythmus ist schnell. Er rettet etwas vom Gehetzten, das Bilbos barocke Existenz bestimmte, in den sachkundigen Text, in den auch Gespräche mit Bilbos Tochter, Merry Kerr Woodson, einfließen.
Hans-Peter Kunisch / Zeit Online
Mit exquisitem Vokabular, facettenreich und fachkundig hat Ludwig Lugmeier, selbst ein genialer Hochstapler, der sich nach langer Haft als Märchenerzähler und Schriftsteller neu erfand, das Leben dieses Geistesverwandten recherchiert.
Jochanan Shelliem / Deutschlandfunk Kultur
Jack Bilbo bleibt vor allem durch eins in Erinnerung: zahlreiche, sich widersprechende Biografien, von ihm selbst geschrieben. Maler, Autor, Galerist, Lebemann – Ludwig Lugmeier hat seine Geschichte recherchiert.
Gespräch mit Ludwig Lugmeier im Deutschlandfunk Kultur
Doch manchmal muss man sich tatsächlich neu erfinden, von einem Leben in ein gänzlich anderes wechseln, wenn man denn überleben will. So eine wahre Geschichte hat der Schriftsteller Ludwig Lugmeier ebenso dicht wie packend aufgeschrieben, ein Abenteuerbuch über den Berliner Illusionisten, Künstler, Galeristen und Kneipier Jack Bilbo.
Christof Meueler / junge Welt
Eins der schönsten Bücher 2017 war »Die Leben des Käpt’n Bilbo« von Ludwig Lugmeier.
Eine in doppelter Hinsicht irre, beinahe unglaubliche aber trotzdem wahre Geschichte.
Im Dezember 1967 stirbt er. Der „eindrucksvollste und ergreifendste Maler dieses Jahrhunderts“, so die „New York Times“, gerät in Vergessenheit. Ein wenig Nachruhm ist ihm gesichert, dank Ludwig Lugmeiers liebevoll und schnörkellos erzählter Biografie.
Matthias Wulff / Berliner Morgenpost
Lugmeier legt mit „Das Leben des Käpt’n Bilbo“ spannendes Werk vor.
Susanne Alge / Vorarlberger Nachrichten
Der Autor, der zum Schreiben kam, als er wegen Überfällen auf Geldtransporter wieder einmal im Gefängnis saß, hetzt den Leser mit großer erzählerischer Wucht, getrieben vor allem von einem Stakkato knallender Halbsätze, durch ein wildes Leben, das für drei gereicht hätte.
Johannes Lau / ORF
Eine packende Lektüre.
Zwei Jahre recherchierte er, traf Zeitzeugen und Verwandte und erzählte dann das Leben von Käpt’n Bilbo, das so unglaublich verlief, dass die Biographie des Schriftstellers Ludwig Lugmeier daneben fast verblasst.
Jochanan Shelliem / Hessischer Rundfunk
Ludwig Lugmeier ist es mittels jahrelanger Recherche gelungen, das reale Leben seines Protagonisten ausfindig zu machen und in ein Stück Literatur zu fassen, welches er „Faktenroman“ nennt. So entstand die überaus spannende, amüsante und teilweise tief traurige Lebensgeschichte eines Schelms und Überlebenskünstlers.
Michael Miersch / Salonkolumnisten
Wie Jack Bilbo manches aufgebaute Leben wieder abbrechen musste, weil sein Aufenthaltsstatus unsicher wurde, bis er schließlich in Berlin und in seiner Hafenspelunke wieder einen sicheren Anker fand. Jack Bilbos Leben liest sich wie ein Roman, und dass dem so ist, kann man durchaus als Verdienst Lugmeiers anerkennen.
Dominik Irtenkauf / Faustkultur
Ohne Zweifel ist es wichtig an das Schicksal Jack Bilbos – alias Hugo Cyrill Kulp Baruch – zu erinnern. Aber dem Autor gelingt über die Biographie hinaus ein interessanter Zugang zur europäischen und deutschen Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Johannes Eichenthal / LitteratA
Er zeichnet ihn als Verfolgten und Getriebenen, als einen, der immer wieder bettelarm von null anfängt, sich auch oft selbst im Weg steht, rastlos und haltlos, mehr Überlebens- als Lebenskünstler. Dies spiegelt sich gelungen in Lugmeiers Schreibstil wider: kurz getaktet und mit erzählerischer Wucht. An keiner Stelle geht Lugmeier dem Käpt’n in die Falle, glaubt ihm keine noch so schöne Geschichte, stattdessen hat er sorgfältig recherchiert und mit Zeitzeugen gesprochen, jede Behauptung Bilbos hinterfragt und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.
Kirsten Reimers / satt.org