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Ein kleiner Ort mitten in der israelischen Wüste während der Intifada – hier stehen am Rand eines großen Kraters das Grab eines berühmten Politikers, mehrere wissenschaftliche Institute für Solarenergie und Wüstenforschung, eine Highschool sowie eine Militärbasis. Die Menschen, die hier leben, sind überwiegend Akademiker oder Verwaltungsangestellte – Juden und Christen aus aller Welt, die ihre Häuser mit Hilfe von Arbeitskräften aus den Palästinensergebieten bauen und erhalten oder die Traditionen der Beduinenstämme erforschen. Religion spielt in dem Leben der meisten von ihnen nur eine nachgeordnete Rolle.
Im Zentrum des Romans steht die prachtvolle, doch meist leere Synagoge des Ortes. Nur einige wenige, wie die Deutschen Abi und Livia – er Schriftsteller und Journalist, sie Malerin – oder der russischstämmige Paul aus England, dessen Mutter vor Kurzem gestorben ist, suchen hier Halt und Trost. Anderen aus der Nachbarschaft ist sie eher ein Dorn im Auge, so auch Holly, einem radikalen Veganer und Wehrdienstverweigerer, der nach einer langen Europareise mit Depressionen und Aggressionsschüben zu kämpfen hat …
Für Chaim Nolls neuen großen Roman gilt, was die taz über seinen Erzählungsband „Kolja“ schrieb: Noll „zeichnet damit ganz unaufgeregt ein aufregendes und vielschichtiges Porträt der israelischen Gegenwartsgesellschaft – mit überraschenden Konfliktlinien jenseits der sattsam bekannten Stereotype. Und viel Raum für Hoffnung.“
Chaim Noll gelingt auf diese Weise ein vielschichtiges Bild auf eine vielschichtige Gesellschaft. Er bringt diverse Erfahrungs- und Erinnerungsräume miteinander in Beziehung, was erhellende Perspektivwechsel ermöglicht. Historische Exkurse und religionsgeschichtliche Stippvisiten reichern diesen beispielhaften Grundkonflikt um das Individuum in der Gemeinschaft an. Mit ganz leichten Anklängen ans Märchenhafte entpuppt sich diese erstaunliche Wüstengeschichte trotz des ernstem Themas als seltsam-federleichte Lektüre.
Tobias Prüwer / Jüdische Allgemeine
Chaim Noll behält in seinen Werken immer auch die deutsche Sicht von außen, und erzählt trotzdem mit der Landeskenntnis eines Einwohners. Ich empfehle Die Synagoge all denen, die sich für Israel interessieren, und denen, die einfach mal wieder einen guten Roman lesen wollen.
Eva Lindner / Potsdam TV – Sendung Erlesen
Chaim Noll legt mit „Die Synagoge“ einen Roman vor, der sich erst verhalten entwickelt, doch fast soghaft ins verlangsamte Leben in dem Wüstendorf hineinzieht, der minuziös die Charaktere der Bewohner offenlegt. Der deutsch-israelische Autor macht seine Leserschaft sukzessive zu Bewohnern des Kibbuz.
Heike Linde-Lembke / Hamburger Abendblatt
Darin [in Die Syngoge] zeichnet Noll ein packendes Panorama der israelischen Gesellschaft anhand der sehr unterschiedlichen Bewohner eines Wüstendorfes, die sich doch nach und nach in der lange kaum genutzten Synagoge treffen, in der nach den Anschlägen vom 11. September und in der Bedrohungsituation der Zweiten Intifada religiöses Leben wieder erwacht.
Ute Büsing / rbb Inforadio – Sendung Quergelesen
In seinen nahezu zwanzig Jahren in Israel hat er sich so eingelebt, dass die von ihm vermittelten Einblicke überzeugen. Was Jude sein, was Israeli sein bedeutet, hat er erfahren und verinnerlicht. Das zeigt jede Seite dieses groß angelegten Romans.
Walter Kaufmann / neues deutschland
Als sensibler Beobachter schildert er in seinen Büchern die Vielschichtigkeit und Buntheit der israelischen Gesellschaft in einer aufregend lebendigen, detailverliebten Sprache, die nicht ohne feine Ironie auskommt.
Sabine Tholund / Kieler Nachrichten
Chaim Noll nimmt den Leser mit in eine Welt, in der jedes Stück Leben erkämpft werden muss.[…] Erzählstark und voller Empathie für ein kompliziertes Land, stellt Chaim Noll die Frage nach der jüdischen Identität.
Secilia Pappert / Leipziger Volkszeitung
Sein neuer Roman „Die Synagoge“ verleiht dem Leser das Gefühl, er folge einer sanften und zugleich fesselnden Melodie. […] Er bescheibt einen Teil, einen Ausschnitt aus dem Leben in Israel, das sich sich nicht in schlichte, starre Kategorien pressen lässt. Wer genau hinsehen möchte, dem wird eine Menge Erstaunliches eröffnet.
Gabi Eisenack / Nürnberger Zeitung
… es ist zugleich ein offenes Ende, denn die emotionale Spannung, die Noll seinem Sozialgemälde unterlegt, wird nicht aufgelöst. So alternieren Gespräche und Reflexionen mit Handlungselementen und schaffen eine anhaltende Spannung.
Stefana Sabin / NZZ am Sonntag
Es ist bewegend, den elften September einmal von Israel aus, zur Zeit der zweiten Intifada, zu erleben, flankiert von Meldungen tödlicher Terror-Anschläge im ganzen Land. Perspektivwechsel, die überraschende Erkenntnisse bringen, durchziehen das ganze Buch.
Bettina Klix / Freiburger Rundbrief
Auch in seinen Büchern entwirft Noll ein Bild Israels, wie es im hektischen, polarisierenden Alltag der Medien selten zu finden ist. Eine vielfältige Gesellschaft, optimistisch und multikulturell. Am schönsten vielleicht in „Kolja“, einem Sammelband mit 40 Geschichten. […] Aber auch in seinem aktuellen Roman „Die Synagoge“ geht es um Israel.
Jan Ehlert / NDR Info
Chaim Noll vermittelt mit seinem Roman- und Erzählwerk wertvolle Einblicke in eine umkämpfte Region der Welt, die uns lehren, unsere Ansichten über Grundbegriffe wie Radikalismus und Toleranz neu zu überdenken.
Peter Geiger / Der neue Tag
Anhand der sozialen Umstände in einem kleinen Kibbuz während der Zeit der Intifada, kurz nach den Anschlägen des 11. September 2001, benennt der Autor auch Brüche und Konflikte im Zusammenhang mit dem eigenen Ankommen in dieser Einwanderergesellschaft.
Margot Sylvia Ruf / Augsburger Allgemeine
Der historische Kontext der Geschichte ist die zweite Intifada, der zweite Palästinenseraufstand in Israel, dem Gazastreifen und dem Westjordanland, die die Region von 2000 bis 2005 erschütterte. [… Ein] Gesellschaftsroman, der einen eindringlichen Einblick in die jüdische Gesellschaft bietet.
Benjamin Kaiser / Oberhessische Presse
Der Umgang der israelischen Gesellschaft mit seinen ProvokateurInnen und KritikerInnen ist sicherlich das brisanteste Thema, das in Chaim Nolls neuem Roman Die Synagoge zu finden ist. Inwieweit diese sich einer ebenso notwendigen wie auch kontroversen Diskussion entzieht, indem sie den jungen Täter pathologisiert, lässt der Autor offen.
Susann S. Reck / AVIVA – Onlinemagazin für Frauen
Noll erzählt sachlich und einem trockenen Realismus verpflichtet, gelegentlich gespickt mit einer Prise lakonischem Humor. […] Die Einblicke in das Leben dort, die er auf seiner literarischen Mission bietet, sind verblüffend und im besten Sinne bewusstseinserweiternd. Dieses Buch zu lesen, bedeutet, die Schlagzeilen und Klischees beiseite zu schieben.
Tobias Lindemann / LIBROSKOP
Seine nuancenreiche Sprache lässt Raum für differenzierte, sensible Darstellungen, aber auch für feine Ironie.
Christine Wagner / Neue Presse Coburg
Mit seiner klaren und lebendigen Sprache vermittelt Chaim Noll einen aus europäischer Sicht eher ungewohnten, wenngleich sehr realistischen Blick auf die Lage in Israel.
Annick Dohet-Gremminger / Paulusrundbrief
Durch seine Sozialisation in Deutschland und die bewusste Entscheidung, seine Romane in deutscher Sprache zu verfassen, zeigt er einen anderen Blick auf Israel, bleibt dabei jedoch stets realistisch, was die äußeren und inneren Probleme angeht. […] Doch Nolls Können drückt sich vielmehr in gekonnt geschilderten menschlichen Szenen aus.
Dominik Irtenkauf / poetenladen
Sehr fein und gekonnt zeichnet Chaim Noll seine Romanfiguren, ihre jeweiligen Prägungen und Gedanken. So entsteht ein Bild der israelischen Gesellschaft am Anfang des 21. Jahrhunderts. Einer vielschichtigen Gesellschaft, die geeint wird durch die Erfahrung der beständigen Bedrohung.
Ruth Justen / Ruth liest – Literaturblog