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DOLL

18,00 

Broschur, 232 Seiten

9783935843508 , ,

„Die Berlinerin Tatjana Doll, 1970 in Burgsteinfurt geboren, beschäftigt sich in ihren großflächigen Arbeiten mit Objekten, die selbstverständlicher Teil unserer Alltagswelt sind. Das Wissen um das Vorhandensein eines alltäglichen Umgangs mit Bildsprache (Piktogramme, Schilder, Symbole) macht sich Doll zunutze. Der Bildzugang scheint einfach und bekannt. Der Moment, in dem ein gelber Lackfleck ein LKW-Rücklicht wird, ist der Betrachter auf seinem Nachhauseweg in seiner absolut universellen Selbstverständlichkeit verunsichert. Die Lackbilder in diesem Buch werden ergänzt durch eine Auswahl ihrer Zeichnungen, die gleichfalls Magazine und Werbebilder imitieren und bestehlen.
„Tatjana Dolls Bilder sind überlebensgroß. Ihre plakatwandartigen, riesigen Leinwände mit Schildern und alltäglichen Gegenständen scheinen das Darstellungspotential der Malerei zu erforschen. Bei einer Höhe von meist über drei Metern und einer Weite von (in Ausnahmen) bis zu 15 Metern, sind die Bilder so groß, daß sie kaum in den Ausstellungsraum passen. Sehr direkt scheint sich Dolls Arbeit mit der Stellung des Einzelnen gegenüber dem Öffentlichen zu beschäftigen, oft als unmittelbare Konfrontation mit großformatigen, freistehenden Bildern. Weder die Institution Kunst noch die Außenwelt liefern den passenden Kontext für diese Darstellungen von LKWs, Lieferwagen und Containern, und so vermitteln die Arbeiten ständig den Eindruck fehl am Platze zu sein.“ Wim Peeters

Ein nüchterner Realismus beherrscht die Mehrzahl ihrer Motive, die nun von 1998 bis 2005 respektiv gesammelt als Katalog im Berliner Verbrecher Verlag erschienen sind. Doll macht sich selbst den Weg frei zu bestimmen, wie viel Surrealismus in ihrer kühlen Symbolik bleibt. […] Wie ein Kryptograph kann sie die Ästhetik der Alltagsobjekte entschlüsseln, vervielfältigen und zweckentfremdet wiedergeben. Wäre Tatjana Doll eine Musikerin, hätte sie sich inzwischen von ihrem Jugendstil, dem Jazz, abgewandt und sich zum elektronischen Einzelkämpfer entwickelt. Wie ein Musterprüfer sammelt und loopt Doll ihre (Werk-)Proben, entwirft eigene Realitätsfenster. Die Sammlung ihrer Arbeiten im Buch indes wird zur Kollektion, zum Patchwork aus gesellschaftlichen Regeln. Umleitungsschilder formatieren den Blick des Betrachters und geben so den kollektiven Weg zur Neuinterpretation frei.
goon

Tatsächlich passen diese Malereien nirgends so recht hin: Im Schutz eines Museums oder einer Galerie scheinen sie ins Freie zu drängen wie vitale Straßenköter, und über einem heimeligen Sofa kann man sie sich schon gar nicht vorstellen. Draußen wiederum verwundern sie durch ihre Künstlichkeit – ein Effekt, den die Malerin offenkundig genießt.
art

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