Auch als E-Book in allen einschlägigen Stores erhältlich (Epub / Mobipocket für 10,99 €).
Am Anfang und am Ende des Lebens sind wir darauf angewiesen, dass andere Menschen sich um uns kümmern, bedingungslos fürsorglich sind. Aber auch in den Jahren dazwischen: Wer kocht, räumt auf und putzt? Wer erzieht, betreut und pflegt? Wer hört zu und gibt Rückhalt? Wer ist bereit, die eigenen Wünsche zurückzustellen und sich hier und jetzt um andere zu kümmern? All diese Care-Aufgaben sind in unserer Gesellschaft sehr ungleich verteilt. Im professionellen Bereich sowie im Privaten.
Die Grundthese ist: Nur wenn Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern gerecht aufgeteilt wird, haben alle Menschen gleichermaßen die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe, politisch und wirtschaftlich, in Kultur und Wissenschaft, beruflich und privat, auf allen Ebenen und Hierarchiestufen. Ausgehend von den Fragen „Was ist Care?“ (mehr als pflegen und sauber machen), „Was ist Arbeit?“ (mehr als die reine Erwerbsarbeit auf jeden Fall) und „Wie privat ist Fürsorge eigentlich?“ (gar nicht) beschreibt das Buch die sozialen Verwerfungen, die der Gender Care Gap in den unterschiedlichen Lebens und Gesellschaftsbereichen nach sich zieht (ja, auch Männer sind davon betroffen). Wie kommt es, dass sich allen Erfolgen der Gleichstellungsbewegung zum Trotz im Sorgebereich so wenig verändert hat?
Inhalt
VORWORT
EQUAL CARE?
Eine erste Bestandsaufnahme
ZUR BEGRIFFSKLÄRUNG
Was ist Care?
Mental Load – die Last der Verantwortung
Who Cares?! – Ein Exkurs in Fragen I
Ein Kind kommt auf die Welt
Das Kind wird älter
Die Familie als Team
Später
Und was ist eigentlich Arbeit?
Gender Gaps – die heimliche Grundlage des Wirtschaftssystems
DER CARE GAP BEGINNT IM KINDERZIMMER
Frühkindliche Prägungen
Live fast, die young – das Paradoxon männlicher Sozialisation
Puppen haben keine Väter
Männliche Fürsorge unter Generalverdacht
Vorbilder und Normalität – Männer in der Pflege
Gendermarketing und die Macht der Bilder
Care Chains und die Auslagerung erzieherischer Verantwortung
VORAUSSCHAUENDE RÜCKSICHTNAHME – Lösungsansätze für ein altes Problem
Macht Care-Arbeit einsam?
Wie wir über Sorgearbeit reden
Fürsorgliche Kommunikation
Fürsorgliche Kommunikation in den Medien
Blickkontakt statt Rechthaberei
Teilen und Herrschen – die Aufspaltung der Gesellschaft
Führung ist Pflege
Ideale statt Machbarkeitsstudien
Care-Konten
Fürsorge im Unternehmen
Who Cares? – Exkurs in Fragen II
Unternehmerische Fürsorge
Ich sorge, also bin ich – ein neuer ökonomischer Imperativ
Fürsorgliche Erziehung
Erwerbsbiografie vs. Care-Biografie
Quality Time mit dem Care-Roboter
Umwelt und Technik
Zur Rolle des Staates
WEGE IN EINE FÜRSORGLICHE DEMOKRATIE