Flex|en, das, – kein Pl.: 1. trennschleifen 2. biegen 3. Sex haben 4. das Variieren der Geschwindigkeit beim Rap 5. die Muskeln anspannen 6. seine Muskeln zur Schau stellen 7. Flâneuserie
In 30 verschiedenen Texten mit 30 verschiedenen Perspektiven auf Städte, alle geschrieben und erlebt von Frauen*, PoC oder queeren Menschen. Texte, die beweisen, dass das Flexen, die Flâneuserie endlich ernst genommen werden muss. Die Figuren in der Anthologie streifen durch Berlin, Paris, Jakarta, Istanbul und Mumbai. Sie erzählen uns u.a. davon, wie eine Frau mit Kinderwagen die Großstadt erlebt, eine Frau eine Großdemonstration in Dresden miterlebt, wie Flanieren in Indien schon Aktivismus bedeutet, wie sich die Geschichte in den Ort einschreibt und manchmal wird die Stadt sogar selbst zur Figur.
Mit Beiträgen von Özlem Özgül Dündar, Mia Göhring, Ronya Othmann, Lea Sauer, Mirjam Aggeler, Luna Ali, Leyla Bektaş, Nadire Y. Biskin, Sandra Burkhardt, Judith Coffey, Katia Sophia Ditzler, Kamala Dubrovnik, Simoné Goldschmidt-Lechner, Svenja Gräfen, Dinçer Güçyeter, Anna Hetzer, Halina M. Jordan, Julia Lauter, Anneke Lubkowitz, Cornelia Manikowsky, Deniz Ohde, Karin Peschka, Svenja Reiner, Andra Schwarz, Leona Stahlmann, Gerhild Steinbuch, Anke Stelling, Katharina Sucker, Sibylla Vričić Hausmann, Bettina Wilpert und einem Inter view mit Lauren Elkin.
Diese beweisen, dass Flâneusen mehr sind als nur ein weiblicher Flaneur. […] Weibliches Flanieren ist in der Tat anders als das sorgenfreie Spazierengehen weißer cis Männer. Urbaner Raum ist von und nach Männerbedürfnissen gestaltet. Das fängt schon bei ganz praktischen Dingen wie dem Mangel an öffentlichen Toiletten für Frauen an.
Isabella Caldart / Missy Magazine
Vielmehr handelt dieses Buch in großen Teilen von Widerstand, von Eroberung und kraftvoller Ermächtigung. Diese Frauen wollen sich nicht abfinden mit festgefügten Rollenzuschreibungen. Sie nehmen sich, was ihnen zusteht. […] Hat man „Flexen. Flâneusen* schreiben Städte“ gelesen, ist auch der eigene Blick geschärft.
Bettina Baltschev / Deutschlandfunk Kultur
Was bedeutet „flexen“? Hier wird man mit Gegenwart überschüttet – „ab und an zuckert es und du zuckst zurück“. (Ronya Othmann)
FAZ Weihnachtsempfehlung von Jan Wiele
Flanieren ist mehr als das Umherwandeln in Städten. In 30 Texten definiert die Anthologie „Flexen. Flâneusen* schreiben Städte“ das absichtslose Spazieren neu.
Özlem Özgül Dündar und Lea Sauer im Deutschlandfunk im Gespräch mit Ulrich Biermann
„Wer kann es sich leisten, ziellos durch die Straße zu gehen? Es ist schon der wohlsituierte Mann.“ Viel werde dadurch ausgeblendet. Deswegen werde in dem Buch versucht, sich die Stadt anzueignen und anderes zu denken – aus der Perspektive von Frauen, Persons of Coulor und Queers.
Kristine Listau und Anneke Lubkowitz im Deutschlandfunk Kultur im Gespräch mit Frank Meyer
„Man kann gucken, wer weicht wem aus im Straßenraum? Dann stellt man fest, dass es häufig Frauen sind, die Männern ausweichen.“ Das allein zeige schon, wem die Stadt gehört.
Lea Sauer im Deutschlandfunk Kultur im Gespräch mit Max Oppel
Mia Göhring im Interview mit dem Saarländischen Rundfunk
Es geht in den Texten immer wieder darum, dass sich Frauen beobachtet fühlen, auch auf sexuelle Art und Weise. Dabei ist ja der klassische Flaneur eigentlich der Beobachter! Insofern ist für die Flaneuse das Flanieren etwas ganz Anderes als für den Flaneur, der es sich als weißer, heterosexueller Mann leisten kann, unbeobachtet und unbehelligt durch die Stadt zu wandern.
Özlem Özgül Dündar im Bayerischen Rundfunk im Gespräch mit Joana Ortmann
In den Texten in »Flexen. Flâneusen* schreiben Städte« geht es um vieles: Es geht um die Bedrohung, der Frauen und queere Menschen im öffentlichen Raum ausgesetzt sind, um Übergriffigkeiten, aber auch um die selbstbestimmte (Rück)Eroberung der Straße.
Seyda Kurt / neues deutschland
Die vielseitigen Texte, die von Bewusstseinsströmen über detailreiche Geschichten bis hin zu Gedichten reichen, lassen viel Spiel-Raum für Interpretationen und Platz zum Nachdenken. […] Und so findet man auf fast 270 Seiten nicht nur Texte für jede Stimmung, sondern auch geballte Frauenpower.
Dana Haufschild / Kreuzer
Baudelaire könnte heute eine schwarze Transfrau sein
Mara Delius / Welt
Die Herausgeberinnen haben entschieden, es auch für das Lustwandeln zu verwenden. Sie wollen offenbar nicht nur die Straße erobern, sondern auch die Sprache, auch die Literatur.
Psychologie Heute
Der Band bietet verschiedene Perspektiven auf etwas, was eigentlich selbstverständlich sein müsste – und das unterhaltsam, politisch und mit Charme.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Unterwegs sind die Flâneusen unter anderem in Berlin und Paris, in Istanbul und Mumbai. Das Theater der Blicke, dem sie sich aussetzen und an dem sie zugleich teilhaben, zeitigt luzide Beobachtungen und Erkenntnisse.
Hendrik Werner / Weser Kurier
Verrückte Frauen und Flanieren
Annina Bachmeier / taz
Mit dem Sammelband „Flexen“ die Straße zurückerobern […] Die verschiedenen Perspektiven, die sich auch in Stil und Form unterscheiden, sensibilisieren und rücken vielleicht auch den eigenen Blick auf die Straße in ein anderes Licht.
Michaela Pichler / FM4
Subjektiv, vielstimmig, widersprüchlich. Es sind Beobachtungen, Aneignungen und Dekonstruktionen – und sie handeln von der Macht der Blicke und der (Un-)Möglichkeit weiblichen Flanierens
Bastian Pütter / bodo
Sie beanspruchen ihren Platz unmissverständlich und entschlossen, mit sprachlicher wie emotionaler Kraft!
Derk Frerichs / Am Erker
Niemand behauptet einen objektiven Blick auf die Stadt, sondern thematisiert die Subjektivität der eigenen Perspektive. Die Figuren setzen sich ins Verhältnis zur Stadt, sind durchlässig für ihre Zumutungen. Sie erzählen von einem Wechselspiel aus Sehen und Gesehen-Werden. Dadurch verändern die Texte die Sicht auf das Alltägliche und scheinbar Selbstverständliche.
Freya Morisse / Litlog
Wir nehmen einen krasseren Kampf mit der Stadt auf als der klassische Flaneur, der nichts zu befürchten hat, weil ihm die Stadt gehört. Aber darin besteht auch ein Potential, nämlich: sich weniger dandyhaft-großbürgerlich und stattdessen wacher und kritischer durch die Stadt zu bewegen. Vor kurzem wurde das Buch „Flexen. Flâneusen* schreiben Städte“ veröffentlicht. Darin: 30 Texte, die genau jene anderen Sichtweisen auf Städte präsentieren
Franziska Koohestani / jetzt.de
Deniz Ohde und Lea Sauer im Gespräch mit Radio Corax
So ist FLEXEN. Flaneusen* schreiben Städte nicht nur eine Anthologie, die Stimmen laut werden lässt und Menschen in Städten sichtbar macht, sondern die auch zeigt, wie wichtig unterschiedliche und vielschichtige Perspektiven auf Lebens- und Wohnraum im 21. Jahrhundert sind.
Simon Sahner / 54 Books
Die Lektüre regt zum Nachdenken über die Stadt an, durch die man sich täglich bewegt und danach sieht man sie vielleicht mit etwas anderen Augen.
Katja Egler / Kultur-Kino-Bildung
Statt sich buchstäblich mit „Geht nicht, gibt’s nicht!“ zufrieden zu geben, sollte man der Frage nachgehen: Warum löste der Flaneur eine ganze literarische Strömung aus, während man die Stimmen, die über Städte und somit die Schwierigkeiten und eventuellen Diskriminierungserfahrungen geschrieben haben, lange suchen muss? Es gab ja Frauen in den Städten, auch zu Zeiten der Moderne.
„Sie schauen, immer schon“ / Ein Text Lea Sauer im Freitag
Warum die Geschichten im Sammelband gar nicht unbedingt der Vorstellung des Spaziergangs mit Stock entsprechen erzählt Lea Sauer im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop.
Der Raum wird von denjenigen gemacht, die präsent sind. Deshalb ist die Anthologie ein Beitrag zur Sichtbarmachung verdrängter Personen, eine Sammlung alternativer Geschichten der Stadt.
Cri Gutsmiedl / Común
Ein Buch, das die Augen öffnet, einen anderen Blick auf Dinge ermöglicht.
Tanja Drecke / Schwarz auf weiss
Gelungene, starke, nachdenklich stimmende und unterhaltsame Beiträge, ein kurzweiliger, vielfältiger Genuss und dazu ein Akt des Aufstands. […]Der Geschichtenband schärft schließlich den eigenen Blick für seine*ihre Stadt und die Menschen auf den Straßen. Er ist eine Ermunterung, sich nicht länger »einzukokonieren«, sich raus zu wagen. Erlauft euch eure Stadt!
Wortgelüste
Alle Textbeiträge bereichern den eigenen Erfahrungshorizont durch ihre spezifische Perspektive. Sie berühren und überraschen immer wieder durch ihre klare und intime Sprache.
Thekla Noschka / Litaffin
Insgesamt bereichern die Texte durchaus das flanierende Figurenarsenal der Literatur […] Dabei erhellen die Texte auch blinde Flecken der Flaneur-Forschung.
Sarah Maaß / literaturkritik.de