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Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen

20,00 

Broschur, 350 Seiten

Band 3 der Edition Bildungsstätte Anne Frank

Eigentlich könnte doch alles ganz einfach sein, oder? Antisemitismus und Rassismus sind beides menschenfeindliche Einstellungen, die von allen bekämpft werden müssen; die Kritik dieser Ideologien müsste deshalb stets zusammen geleistet werden.
In der Praxis kommt es jedoch immer wieder zu Unvereinbarkeiten, handfesten Auseinandersetzungen und Grabenkämpfen, mit wechselseitigen Ausschlüssen, Relativierungen, Beschuldigungen und einem Klima des Argwohns. Hinzu kommt, dass die historischen und theoretischen Bezugnahmen von Rassismus- und Antisemitismuskritik sehr verschieden sind. „Frenemies“ umzirkelt das Problemfeld, fragt nach den Gründen der Auseinandersetzungen, sucht nach Gemeinsamkeiten, ohne dabei Unvereinbarkeiten und Selbstansprüche der beiden Kritikformen zu relativieren.
Das Buch versammelt kurze Texte von Forscher*innen, Bildungspraktiker*innen, Aktivist*innen, die jeweils als Antworten zu „naiven Fragen“ dargestellt werden – in Form eines „FAQ“. Was unterscheidet Antisemitismus und Rassismus? Gibt es Verbindungen zwischen Nationalsozialismus und Kolonialismus? Ist BDS antisemitisch? Sind Juden und Jüdinnen „weiß“? Wie werden diese Debatten in anderen Ländern geführt? Der Anspruch des Buches ist es, einen niedrigschwelligen Einstieg in ein komplexes, wenngleich sehr präsentes und konfliktreiches Themenfeld zu liefern. Die Schwerpunkte liegen auf Antisemitismus, antimuslimischem und anti-Schwarzem Rassismus.
Mit Beiträgen von Rebecca Ajnwojner, Julia Yael Alfandari, Sina Arnold, Felix Axster, Manuela Bauche, Joseph Benamram, Karima Benbrahim, Jonas Berhe, Floris Biskamp, Micha Brumlik, Saba-Nur Cheema, Harpreet Cholia, Johanna Christner, Frank Engster, Leo Fischer, Adi Hagin, Albert Herszkowicz, Robert Hirsch, Malte Holler, Günther Jikeli, Ozan Zakariya Keskinkılıç, Ayesha Khan, Michael Kiefer, Jana König, Gert Krell, Memphis Krickeberg , Deborah Krieg, Mahret Ifeoma Kupka, Doris Liebscher, Urs Lindner, Aram Lintzel, Hanno Loewy, Meron Mendel, Astrid Messerschmidt, Gunnar Meyer, Ronya Othmann, Jonas Pardo, Hannah Peaceman, Massimo Perinelli, Hanno Plass, Bruno Quélennec, Gilda Sahebi, Michal Schwartze, Claudius Seidl, Gil Shohat, Yasemin Shooman, Frank-Oliver Sobich, Riem Spielhaus, Tom Uhlig, Peter Ullrich, Stefan Vogt, Burak Yılmaz, Milena Younes-Linhardt, Jürgen Zimmerer und Zacharias Zoubir.

Platz 4 der Sachbuch Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und Die Zeit im November 2022!

 

 

 

20. Januar 2024, 19:00 Uhr, Düsseldorfer Schauspielhaus
16. Februar 2024, 20:00 Uhr, Düsseldorfer Schauspielhaus

Es ist ein Buch, das zur Einführung dient. […] Es geht schon auch darum, mit diesen naiv formulierten Fragen Leute in den Diskurs mit einzuladen.
Saba-Nur Cheema im Gespräch mit Meron Mendel und Stefan Trinks im FAZ Podcast

Antisemitismus und Rassismus haben unmittelbar mit Verletzungen zu tun. Leider wird im öffentlichen Diskurs oft bei jeder Aussage dem Gegenüber die schlechteste aller Absichten unterstellt, anstatt den Leuten zuzugestehen, dass sie vielleicht auch mal falsche Wörter verwenden oder biografischen Lernprozessen unterliegen. Das ist fatal, weil es jüngere Menschen davon abhält, in den Themenfelder Rassismus oder Antisemitismus politisch aktiv zu werden oder wissenschaftlich dazu zu arbeiten – das beobachten wir immer wieder.
Sina Arnold im Gespräch mit Meron Mendel und Lisa Berins in der Frankfurter Rundschau

Das Buch ist ein Spiegelbild eines Diskurses. Ein Diskurs, der momentan in dieser Polarisierung feststeckt.
Meron Mendel im Gespräch mit Saba-Nur Cheema und Christian Rabhansl im Deutschlandfunk Kultur

Gespräche über diese Themen ähneln leider meist einem Reviermarkieren – wer kann lauter bellen? Darum hat dieses Buch das Anliegen, endlich einen produktiven, respektvollen Streitraum zu schaffen. Ich möchte es denjenigen, die für Durchblick brennen, schwerstens ans Herz legen.
Maddalena Bertassi / Missy Magazine

Der Sammelband erlaubt das Herantasten an Haltungen, die der eigenen unbequem sind.
Philipp Weichenrieder / taz

Während viele Linke frei zugeben würden, dass unsere Gesellschaft sexistisch strukturiert ist oder dass auch aufgeklärte Menschen unbewusst rassistisch sein können, unterbleiben solche Erkenntnisse oft im Hinblick auf Antisemitismus – eine herausragende Aussage des Bandes.
Nora Kühnert / nd

Auf dass wieder mehr miteinander gesprochen wird, auf dass Kämpfe gebündelt werden und linke Bewegungen – frei von Antisemitismus und Rassismus – stärker aus den Diskussionen gehen, als sie in sie hinein gegangen sind. Es werden lange Auseinandersetzungen, doch ein weiterer bedeutender Schritt wurde mit diesem Buch getan.
Literaturnova

Ich empfehle dieses Buch vor allem jenen, die im Aktivismus gegen Antisemitismus und Rassismus weder einen Widerspruch sehen, noch der Gleichmacherei verfallen sind.
kaputtzig

Es ist bereichernd und ermutigend, dass über 40 Menschen mit ganz unterschiedlichen Positionen zu diesem Sammelband bereit waren. Ich würde mir wünschen, dass die Debatte hier nicht aufhört, sondern nun erst richtig losgeht – kritisch, solidarisch, nicht überheblich und vor allem tiefgehender.
notwithoutmybooks

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