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Generationalität – Gesellschaft – Geschichte. Schnittfelder in den deutschsprachigen Literatur- und Mediensystemen nach 1945

39,00 

Hardcover, 632 Seiten

Die Zusammenhänge zwischen Generation, Gesellschaft und Geschichte gehören zu den wiederkehrenden Gegenständen in den Künsten. Der Begriff der Generation avancierte bereits früh zu einem einschlägigen Topos der Kunst- und Literaturgeschichte. Inzwischen hat der Begriff in der kulturwissenschaftlichen Forschung eine deutliche Weitung erfahren. Unter dem Stichwort der Generationalität werden seit einiger Zeit stärker die diskursiven Dimensionen von Zuschreibung und Aneignung vermeintlicher Generationenzugehörigkeiten im Zusammenhang mit Prozessen kollektiver Identitätsbildung diskutiert.
26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen und verschiedenen Ländern nehmen sich in diesem Band das titelgebende Wechselverhältnis zum Anlass, um über Entwicklungen in den deutschsprachigen Literatur- und Mediensystemen nach 1945 zu reflektieren.
Gesellschaft und Geschichte geraten nicht nur als historische Bedingungsfaktoren, sondern auch als appellative inhaltliche Bezugsgrößen von generationell konnotierten literarischen Gruppenbildungen und Medienphänomenen in den Fokus. An Beispielen aus den beiden deutschen Kultursystemen der Nachkriegszeit und aus der Gegenwartsliteratur nach 1989 wird diskutiert, inwieweit generationelle Diskurse stets auch gesamt gesellschaftliche Problemlagen verhandeln.

Inhalt

Einleitung
Generationalität – Gesellschaft – Geschichte in den deutschsprachigen Literatur- und Mediensystemen nach 1945
Norman Ächtler
 Generation als Selbstverortung oder: hic et nunc et nunc stans.
Lothar Schneider
Skandalisierung und Funktionalisierung
Eine Detailstudie zum Literaturstreit im gegenwärtigen Mediensystem am Beispiel der Debatte um die Vergabe der Carl-Zuckmayer-Medaille 2019
Lothar Bluhm
Generation Fake
Täuschung, Lüge und Fiktion nach der Postmoderne
Christer Petersen
„Keine Atempause / Geschichte wird gemacht / es geht voran“ (Fehlfarben, 1980)
Geschichte in der deutschsprachigen Pop- und Rockmusik
Stefan Neuhaus
Generationsproblematik in Werken von Heinrich Böll
Zur Asymmetrie der Wahrnehmung seiner russischen Übersetzungen
Tatjana Yudina
Generations- und Paradigmenwechsel in der nordamerikanischen Auslandsgermanistik / German Studies
Florentine Strzelczyk
Wider den Elfenbeinturm
Zur möglichen Welthaltigkeit von Literaturwissenschaft
Nele Holdack / René Strien
47 : 68 – Versuch einer mentalitäten-geschichtlichen Zwischenbilanz
Werner Nell
Ausschluss und Totalität: Generationalität in zeitgenössischen Lyrikanthologien nach 1945
Anja Oesterhelt / Joachim Jacob
Ernst-Jünger-Festschriften 1955–1995
Eine kurze ‚Harmoniegeschichte‘ in vier Akten
Norman Kasper
Das neue „wir“ der „jungen Generation
Zu Wolfgang Borcherts „Das ist unser Manifest“ (1947)
Mike Porath
„Fragmentengeschichte, Druckbuchstabe“
Überlegungen zu einer Poetik der Ungewissheit bei Hubert Fichte
Peter Braun
Desiderate jenseits des Kanons der Literatur der DDR
Überlegungen zu einer erweiterten Literaturgeschichtsschreibung
Matthias Braun
Sozialistische Kaderschmiede oder Exterritorium?
Ein Blick auf das Leipziger Literaturinstitut „J. R. Becher“ und einige seiner Absolventinnen
Birgit Dahlke
Diskursticket „Generation“
Jana Hensel und die „Dritte Generation Ost“
Stephan Pabst
Der „Generationsroman“
Typologie, Geschichte, aktuelle Beispiele
Heinrich Kaulen
Generationendiskurse in Schulromanen des 20. und 21. Jahrhunderts
Norman Ächtler
Rainald Goetzʼ „Heute Morgen“-Zyklus
Sprachliche Gestalt und Formprogramme
Thomas Gloning
Die Erinnerung der Generationen
Zur Konstruktion intergenerationeller Kontinuitäten in Stephan Wackwitz’ (auto-)biographischem Schreiben
Manuel Maldonado-Alemán
Zum Schweigen als Medium der transgenerationellen Übertragung von historischer Erfahrung und seelischer Verletzung in Gila Lustigers »So sind wir« (2005)
Anna Heidrich
Transkulturelles Erinnern in autobiographischen Familiengeschichten
„Sie kam aus Mariupol“ (2017) von Natascha Wodin und „Vielleicht Esther“ (2014) von Katja Petrowskaja
Tanja Walenski
„Wir sahen uns kurz an und verabschiedeten uns schweigend.“
Gestörte Generationenkommunikation in Christoph Heins „Frau Paula Trousseau“
Richard Slipp
Der Kindheit davonkommen
Beobachtungen zu Angelika Klüssendorfs „Das Mädchen“ (2011)
Caroline Roeder
„der bengel ist gottes strafe.“
Zu einer gestörten Kindheit und einer unmöglichen zweiten Geburt – Jürgen Landts Roman „Der Sonnenküsser“ (2007)
José Fernández Pérez
Generation Hoyerswerda versus Timur ohne Trupp
Rechtextremismus in Manja Präkels’ „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ (2017)
Sonja E. Klocke
Das Heimkehrerschicksal im neuen Kriegsroman
Monika Wolting
Hörlyrik
Gedichte im Zeitalter des Internet
Burkhard Meyer-Sickendiek

Über die Autorinnen und Autoren

 

 

 

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