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Handbuch der Zeiten

18,00 

Hardcover, 128 Seiten

9783957323095 , , , ,

Übersetzt aus dem Rumänischen von Eva Ruth Wemme.
Auch als E-Book in allen einschlägigen Stores erhältlich (Epub / Mobipocket, 12,99 €).

In einer Pfütze erwachen Ioan, der Geograf und der Armenier Zadic. Wo kommen sie her? Wo gehen sie hin? Zeiten und Geschichten schieben sich wie Eisschollen übereinander, der Winter und der Krieg, einsame Nächte, in den mit Dämonen am Feuer gesoffen wird; große Hunde und große Vögel liefern sich blutige Kämpfe mit rostigen Flinten. Licht und Dunkel, Lust und Angst liegen im erbitterten Kampf. Mürrische Pandidaktiker fabulieren über die Welt und über Bohnen; Tod und Pest führen in das letzte teuflische Lazarett. Ioan und Zadic breiten am Ende betrunken von Mastix ihre Flügel aus und die Welt verdunkelt sich für immer.
»Handbuch der Zeiten« gilt als moderner Klassiker Rumäniens. Viele der heute jungen Autorinnen und Autoren betrachten Agopian als Vorbild.

Agopians Buch wirkt in seinem Eigensinn nie angestrengt, sein Ton nimmt ebenso Samuel Becketts Prosa in sich auf wie die satirischen Großwerke von Flann O’Brien oder Halldor Laxness. […] Anzunehmen, dass das schmalste Buch unter den rumänischen Übersetzungen in Leipzig das gewichtigste sein wird.
Jan Böttcher / Zeit Online

Kann sein, dass wir es hier mit der Kunst zu tun haben, die Leo Strauss für das Schreiben im Totalitarismus ausgemacht hat: der Kunst, der exoterischen Bedeutung eines Textes eine esoterische mit auf den Weg zu geben, damit, wer eingeweiht ist, zwischen den Zeilen lesen kann. Vielleicht. Vielleicht ist’s auch nur ganz große Trinker-Prosa mit bösem Ende, wie sich das für Trinker-Prosa gehört. Was für ein Text jedenfalls, ey!
Mladen Gladic / der freitag

In dem knapp hundert Seiten langen Roman „Handbuch der Zeiten“ von 1984, einem Klassiker der zeitgenössischen rumänischen Literatur, der nun dankenswerter Weise im Berliner Verbrecher Verlag erschienen ist, hat das „Verrückte“ poetische Methode. […] Es ist die Sprache, die Stefan Agopian zum Dichter überwältigender, rührender und gleichzeitig lustigster Vergeblichkeit macht.
Jan Koneffke / Berliner Zeitung

Eine die Epochen überwölbende, wortklaubende phantasievolle kleine Satire.
Markus Bauer / NZZ

Und in diesem Klima der Feindseligkeit und dem Schlachtengetümmel von nah und fern drechseln die beiden Hauptfiguren, Ioan der Geograf und Zadic, der Armenier, die Öde des Alltags ins Absurde. Sie erfinden sich ihre Weisheiten aus der fantasierten Antike. Sie fachsimpeln über das Wohlergehen von Engeln und die Flugbahnen von Kanonenkugeln. Sie philosophieren über die Logik und die Weisheit des Niesens und verdrehen die Welt so genial wie Karl Valentin.
Stefan Berkholz / WDR

Ștefan Agopian, 1947 in Bukarest geboren, lässt Ioan den Geografen und den Armenier Zadic herumziehen in seinem ersten, von Eva Ruth Wemme knorrig-zeitlos ins Deutsche übersetzten Buch, dem wunderbar schrulligen, in Rumänien bereits als moderner Klassiker bezeichneten „Handbuch der Zeiten“ aus dem Jahr 1984.
Jörg Plath / Deutschlandfunk Kultur

In Ștefan Agopians Kurzroman „Handbuch der Zeiten“ wird viel getrunken und melancholisch rebelliert.
Samir Sellami / taz

Ștefan Agopians „Handbuch der Zeiten“ von 1984 ist ein Mixtum compositum aus wüstem Grimmelshausenschem Barock und Surrealismus, heiterem Kinderbuch und Antike, derbem Beckett und Postmoderne. Seinen allegorischen Irrwitz vermochte selbst Ceausescus Zensurbehörde nicht zu durchschauen.
Jörg Plath / NZZ

Das Lesevergnügen besteht vor allem darin, dass man nie weiß, mit welcher Absurdität der Satz enden wird, den man gerade zu lesen begonnen hat. […] Alles in allem erscheint das »Handbuch der Zeiten« als überaus geglückter Versuch, sich unter der Zensur künstlerisch auszudrücken.
Laura Wägerle / Kreuzer

[Uns] bleibt das Gelächter aus vollen Kehlen. Ein geeignetes Mittel auch in unseren Tagen, um die Zumutungen von Potentaten in aller Welt zu ertragen.
Stefan Berkholz / neues deutschland

Die Geschichte von dem Geografen Ioan und dem Armenier Zadic spielt zwar im frühen 19. Jahrhundert (als Rumänien geopolitisch zwischen Moskau und Stambul eingezwängt war, also eher nicht nach Westen schaute), sie weist aber vor allem voraus in ein Reich der Freiheit, in dem mit viel Alkohol ein Primat der Sprache vor den Tatsachen befeuert wird.
Bert Rebhandl / derStandard

Ich habe rumänische Literatur versprochen! Et voilá! Hier kommt vom Schrägsten und Verrücktesten, das ich bisher kennen gelernt habe. Wer also die Nase voll haben sollte von lieblich stringenten Geschichten, der bzw. die gieße sich einen ordentlichen Schluck Hochprozentigen ins Glas und genieße die knapp hundert Seiten wundervollen Wahnwitz – von einem der Godfather der modernen rumänischen Literatur.
Jörg Petzold / FluxFM

Das wundervolle „Handbuch der Zeiten“ des Rumänen Ștefan Agopians erzählt zwischen Nonsens und Münchhausen ihre Reise von irgendwohin bis in den Tod.
Philip Krömer / Curt Magazin

Umso erfreulicher ist es, dass nun dieser kleine Roman aus dem Jahre 1984, ein schönes Gegenbeispiel zu ideologischer Vereinnahmung und in Rumänien 2014 neu aufgelegt, auf Deutsch erschienen ist. […] Ergänzt und durchdrungen wird diese reale Ebene durch eine phantastische Welt, gekennzeichnet durch Paradoxien, Absurditäten, Allegorien, Träume, übernatürliche Erscheinungen. Zahlreiche phantastische Figuren treten auf, wie der Riesenvogel Odysseus, Stymphaliden aus der griechischen Mythologie, Bratkartoffeln essende Engel, gutartige und witzige Teufel, unter anderem in Gestalt des Kakodämon und des kleinen Clausewitsch, Pandidaktiker, die über Bohnen diskutieren und so weiter. […] Zwar will dieses „Handbuch“ keine Lehre vermitteln, aber Herausforderung zur Interpretation, Anregungen und Spaß findet der Leser allemal. Er muss sich nur darauf einlassen.
Anke Pfeifer / literaturkritik.de

Wer noch wenig rumänische Literatur im Bestand hat, sollte sich dieses kleine Meisterwerk auf keinen Fall entgegen lassen. Anspruchsvolle Romanliteratur vom Feinsten.
Markus Jäger / ekz.bibliotheksservice

Der Verlag lässt sich wohl hervorragend als laut, mal provokativ und mal sanft, mutig und wild beschreiben. So ist auch das „Handbuch der Zeiten“ ein episches Machtwerk, das perfekt in das Verlagsprogramm zu passen scheint.
Read Ost

Was aber alles erzählt wird, entwickelt unter Einfluss von reichlich Wein oder aber auch anderen pflanzlichen Anregern eine mit jedem Satz sich wandelnde kaleidoskopische Erzählung, deren Reichhaltigkeit das schmale Buch zu einer üppigen Lektüre werden lässt, als ob es hunderte von Seiten enthielte.
Rumänische Kultur in Europa

Das Absurde bricht nicht erst in die Romanwelt herein sondern ist stets wie selbstverständlich schon da. Natürlich reflektiert das die manifest absurde Diktatur, wie sie auch Müller beschreibt. Nur der barocke Wahnwitz kann in seiner Selbstverständlichkeit die Verhältnisse adäquat ausdrücken.
Christian Lamp / Nilpferdkönige

Dass man viele der sprachverspielten Passagen des Buches laut vorlesen möchte, ist auch der hervorragenden Arbeit von Eva Ruth Wemme zu verdanken.
Literaturpalast

Der Roman des 1947 in Bukarest geborenen Autors, der als Klassiker der rumänischen Literatur gelten kann, verbindet in bemerkenswerter Weise ausschweifende Fabulierlust, derbe Komik und große Tragik. […] Dass Agopian immer wieder bekundet, eigentlich eher Lyriker zu sein, verwundert bei der Kraft seiner Sprache und ihrem Bilderreichtum nicht.
Tobias Larenz / Deutsch -Rumänische Hefte

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