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Hate Radio

18,00 

Broschur, 256 Seiten

Am 6. April 1994 wurde das Flugzeug des ruandischen Präsidenten kurz vor der Landung von zwei Raketen getroffen. Dies war das Startsignal für den grausamsten Genozid seit dem Ende des Kalten Kriegs: In nur  drei Monaten wurden in dem zentralafrikanischen Staat schätzungsweise eine Millionen Angehörige der Tutsi-Minderheit und Tausende gemäßigter Hutu ermordet.
Der populäre Radiosender RTLM spielte eine zentrale Rolle bei diesem Völkermord: Seit Monaten hatten die Moderatoren ihn mit unbeschreiblichem Zynismus wie eine Werbekampagne vorbereitet. Das Programm  bestand aus Pop-Musik, Reportagen, politischen Pamphleten und aus an Verachtung nicht zu überbietenden Mordaufrufen. Nach kontrovers diskutierten Aufführungen im ehemaligen Radiostudio in Kigali (Ruanda) in November 2011 ließ Milo Rau in seinem Sück „Hate Radio“ den Sender RTLM in zahlreichen europäischen Museen und Theatern wieder live auf Sendung gehen – in bisher über 15 Ländern weltweit.
Neben dem kompletten Stücktext und Hintergrundinterviews zur Entstehung des Werks kommen in dem vorliegenden Band Täter, Opfer, Augenzeugen, Mitarbeiter des Regisseurs und Spezialisten zu Wort.  Gemeinsam suchen sie nach den Ursachen und Entstehungsbedingungen des unvorstellbaren Genozids in  Ruanda.

Mit Beiträgen von Marcel Bächtiger, Rolf Bossart, Frank Chalk, Jens Dietrich, Sébastien Foucault, Marie-Soleil Frère, Lennart Laberenz, Assumpta Mugiraneza, Nancy Nkusi, Dorcy Rugamba und Christine Wahl.

 

Milo Raus kompaktes und facettenreiches Buch wirft wichtige Fragen an die internationale Gemeinschaft auf, die 1994 sehr wohl über den Genozid informiert war, aber die Menschen kläglich im Stich ließ – mit fatalen Folgen bis heute für das von Nachfolgekonflikten zerrüttete Nachbarland Kongo.
Frank Kaspar / Deutschlandradio Kultur

„Hate Radio“ ist daher ein sehr profund recherchierter Band, der den Völkermord von verschiedenen Seiten her beleuchtet. Er sei hiermit zur Lektüre empfohlen.
SWR2 Forum Buch

Das Buch enthält sowohl wissenschaftliche Texte als auch Interviews mit Opfern und Tätern. Darunter ganz zentral ein Gespräch mit Valérie Bemeriki, einer der Moderatorinnen von RTLM, die Rau mehrmals im Gefängnis besuchte und ausführlich zu den genauen Arbeitsabläufen im Studio befragte. Ein Text, der einem immer wieder Tränen der Trauer und Wut in die Augen treibt.
Gabriela Seidel-Hollaender / UniSPIEGEL

Durch die Lektüre der Beiträge im Band „Hate Radio“ lässt sich nachvollziehen, wie Milo Rau und
sein Team das Material für ihr Reenactment zusammentragen konnten. […] Ein ungemein spannender und aufschlussreicher Materialband!
Thomas Völkner / Hamburger Lokalradio

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