Ralph Schock beschreibt eine Kindheit in den 1950er Jahren. Es geht um Murmeln, Fieber, Hausschlachtungen, Medizinschränke, Kindertaschentücher, Gulaschkanonen, Radios und die Abstimmung von 1955 über die Wiedereingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik.
Der Kern dieser Geschichten ist so präsent und zugleich so fern und fremd wie ein Insekt in einem Stück Bernstein: Erinnerungsbruchstücke, die eingeschlossen, aber noch sichtbar sind. Sandkörner, um die sich, wie in einer Muschel, allmählich Material anlagert, sie kapseln sich ein, wachsen zu.
Kaffeeschmuggler und Steckdosenmäuse. Eine Kindheit in den 50ern
19,00 €
Hardcover, 144 Seiten
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Die Gefühle, die entstehen dann im Leser, das ist ja überhaupt das Zeichen von wirklich großer Literatur, dass sie diese Lücken setzt und uns nicht sagt, was wir fühlen müssen, sondern uns Raum schafft, das in uns etwas passiert.
Sieglinde Geisel / Deutschlandfunk Kultur
„Kaffeeschmuggler und Steckdosenmäuse“ […] versammelt insgesamt 122 bemerkenswert komponierte »Erinnerungsbruchstücke« aus einer Zeit, in der Klicker (Murmeln) und nicht Klicks zählten.
Martin Willems / junge Welt
In seinen 137 kunstvollen Miniaturen entdecken die einen die eigene Geschichte wieder, andere lernen eine Zeit kennen, in der die Saar französisch war, man im Cremeschnittchen verschiedenste Güter über die Grenze schmuggelte und die jüngere Vergangenheit unausgesprochen unter der Oberfläche schwelte.
Seine Kunst ist die eines kunstlos wirkenden Erzählens, denn in diesen Texten steht kein überflüssiges Wort. Indem er auf jeglichen Zierrat verzichtet, kann sich aus vielen Miniaturen ein dichtes Mosaik zusammensetzen; es entsteht eine ganz eigenen Welt des Kindes in der Nachkriegszeit im Grenzland.
Beate Tröger / literaturblatt für Baden-Württemberg
Nach seiner Pensionierung erschien sein belletristisches Erstlingswerk „Kaffeeschmuggler und Steckdosenmäuse. Eine Kindheit in den 50ern“, das Uwe Loebens mit Interesse gelesen hat.
Ralph Schock selbst sein erstes literarisches Werk mit Erinnerungsbruchstücken aus dem Saarland der 50er-Jahre zusammengestellt hat, die freilich weit über den kleinsten Flächenstaat der Bundesrepublik auf die Geschichte Deutschlands und sogar Europas hinausweisen.
Doppelkopf | Am Tisch mit Ralph Schock / hr2
In dem Schock auf eine durchgehende Erzählung verzichtet, ist sein Buch die ideale Unterhaltung für einen langen Nachmittag – umso mehr, da bei dieser Gelegenheit auch dem im Osten aufgewachsenen Leser vieles, scheinbar verloren Geglaubtes aus der eigenen Kindheit wieder in Erinnerung gerufen wird.
Kai Agthe / Mitteldeutsche Zeitung
Tatsächlich öffnen die oft nur eine halbe Seite langen Vergangenheitsszenen leichthin Pforten in vergessene Alltagsgebiete – begraben unter einem halben Jahrhundert, über dem dann auch noch die Kakophonie des Hier und Jetzt ihr alles nivellierendes Unwesen treibt.
Christoph Schreiner / Saarbrücker Zeitung
Durch das Prisma kindlicher Neugier entsteht ein zeitgeschichtliches Panorama von „Deutsch Südwest“, wie man es sich frischer und nicht denken kann.
Katrin Hillgruber / Badische Zeitung
Aus seinen Erinnerungen kreiert der Autor eine Art Mosaik, das sich intensiv mit all dem auseinander setzt, was einen damals so bewegte. Heraus kommt ein spannendes Werk
Ralph Schock liest Ausschnitte aus seinem Buch „Kaffeeschmuggler und Steckdosenmäuse. Eine Kindheit in den 50ern“.
https://www.youtube.com/watch?v=bw5tsq6-RbE
Literatur im Gespräch im Saarländischen Rundfunk – Ralph Schock spricht mit Tilla Fuchs über seinen Band „Kaffeeschmuggler und Steckdosenmäuse – eine Kindheit in den 50ern.“