Shop

kamalatta

36,00 

Leinen mit Leseband, 616 Seiten

Mt einem Nachwort von Oliver Tolmein.
Auch als E-Book in allen einschlägigen Stores erhältlich (Epub / Mobipocket, 25,99 €).

Eine bewaffnete Gruppe bereitet den Anschlag auf ein US- Hauptquartier in Bad Tölz vor. Der NDR-Mann Proff sympathisiert und zerstört dabei sein Familienleben. Werftarbeiter Tapp und seine Kollegen sabotieren die Waffengeschäfte der Oberen. Nina fährt mit Sponties und Arbeitslosen in die DDR; militante Gefangene kämpfen im Knast ums Leben. Tod oder Leben, diese Frage zerreißt auch Ahlers, dessen Kind krank ist. Lauter Genossen, die sich doch wenig kennen. Aber hat „Genossen“ nicht auch mit „Genießen“ zu tun?
Überall geht es ums Ganze: um Liebe, Verrat, Zerstörung, Befreiung. Geisslers Romane „Wird Zeit, dass wir leben“ und „Das Brot mit der Feile“ erzählten mal übermütig, mal skeptisch vom Widerstand in den 1930er und in den 1960er Jahren. „kamalatta“ fragt aus dem Blickwinkel der 70er Jahre, was es heißt, wenn es ums Leben geht.

Dieses „romantische Fragment“ bildet mit „Wird Zeit, dass wir leben“ und „Das Brot mit der Feile“ Geisslers „Trilogie des Widerstands“.

Das romantische Fragment „kamalatta“ erfüllt, durch sein ganzes Kaleidoskop der Widersprüchlichkeit, durch die immanente Reflexion des Scheiterns und durch die Ausschöpfung der ganzen sprachlichen Skala, von der Umgangssprache über Alliterationen und Prosareime bis hin zu einer zuweilen hermetischen Widerständigkeit, durchaus den im Gattungsbegriff angelegten Anspruch. Das Fragment ist bekanntlich eine offene Form, die nach Fortführung, Erweiterung und auch Widerspruch verlangt, und zwar nicht durch den Autor, sondern durch den Leser. Das unterscheidet das Buch selbst da, wo es politisch unwahr wird und dem falschen Pathos nicht entkommt, von klassischen Agitpropromanen ebenso wie von solchen, die gut gemeint sind. Zwanzig Jahre später hat es erstaunlich wenig Patina angesetzt.
Jochen Schimmang / FAZ

Vom Film kennt Geissler den harten Schnitt. Montage ist seine Methode, […] und übergangslos wechselt er von einer Perspektive in die andere, von einem Jargon in den anderen.
Frankfurter Rundschau

Wer ernsthaft über „bewaffnete Politik“ 20 Jahre nach der Auflösung der RAF nachdenken möchte, sollte den Roman „kamalatta“ von Christian Geissler lesen, den der Verbrecher Verlag wieder aufgelegt hat – in der Werkausgabe dieses einzigartigen Schriftstellers, der vor zehn Jahren starb. Die Originalausgabe des Romans erschien 1988 bei Rotbuch. »kamalatta« ist Geisslers Hauptwerk. Achtung: Es ist so anstrengend wie „Die Ästhetik des Widerstands“ von Peter Weiss, doch nur halb so dick.
Christof Meueler / neues deutschland

Verschlossen und eindeutig, beklemmend und befreiend, bizarr schön und von ruhiger Trauer. Nichts ist leicht an „kamalatta“, aber auch nichts unfassbar.
Taz

„kamalatta“ liest sich nicht leicht weg, darf sich nicht leicht weg lesen, weil es mehr war als eine biografische Fußnote aus sicherer Distanz. Der Stoff war eine Intervention, der Versuch eines alten Kommunisten eine Brücke zwischen den Widerstandsgenerationen zu schlagen.
neues deutschland

Fern der konfektionierten Mittelstandsprosa nutzt Geissler, die Freiheit, die einem das Bürgertum gestattet und auf die es früher stolz war: die Form. Geissler wehrte sich mit schönen Sätzen gegen das „pack“.
Stefan Gleser / der Freitag

Ein 750 Seiten langes, radikal geschriebenes Zeugnis der linken und linksradikalen 1970er-Jahre
Thomas Andre / Hamburger Abendblatt

Geisslers  Sprache widersetzt sich allen konventionellen Romanpoetiken und entwickelt eine individuelle lyrische Form, die Dialoge, Gedankengänge verschiedener Figuren und übergreifende Situationsbeschreibungen komplex und klanglich ineinander verwebt und qua konsequenter Kleinschreibung und Verzicht auf Anführungszeichen noch schwieriger dechiffrierbar macht.
Simon Scharf / Am Erker

„kamalatta“ ist unvollendet, nennt sich ein »romantisches Fragment«, herausgebrochen aus einer Geschichte des Widerstands gegen die Welt. Geisslers Sprache arbeitet mit Reimen und Alliterationen, kann schroff sein, aber auch weich. Gute Sache, dass dieser Roman wieder da ist.
Culturmag

Hervorragend durch das Nachwort erläutert, ein Stück deutsche Literaturgeschichte der 1980er Jahre
Jonis Hartmann / Fixpoetry

Leseprobe als PDF in neuem Fenster öffnen

Ähnliche Titel