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Laxheit in Fragen geistigen Eigentums. Brecht und Urheberrecht

24,00 

Broschur, 232 Seiten, lfb texte 7

Bekanntlich nahm es Bertolt Brecht, wie viele Künstler der Moderne, mit dem geistigen Eigentum nicht immer so genau. So benutzte er für die „Dreigroschenoper“, die 1928 Premiere hatte, einige Lieder von François Villon, die in der Übersetzung von Karl Anton Klammer erschienen waren, ohne die Quelle anzugeben. Das veranlasste Alfred Kerr im Mai 1929 im Berliner Tageblatt zu scharfen Vorwürfen gegen Brecht, der daraufhin seine „Laxheit in Fragen geistigen Eigentums“ einräumte. Die Brecht-Erben haben sich diese „Laxheit“ im Umgang mit Brechts eigenem Werk bisher nicht zu eigen gemacht. Das zeigte zuletzt die Kontroverse um die »Baal«-Inszenierung von Frank Castorf 2015. Doch was passiert, wenn in zehn Jahren die urheberrechtliche Schutzfrist auf die Werke Brechts abläuft? Die hier versammelten Beiträge verfolgen Brecht als Urheber, als Nutzer fremder Textvorlagen und als Koautor und thematisieren das Urheberrecht von Autorinnen und Autoren in Zeiten grenzenloser Verbreitung von so genanntem Content. Der Band dokumentiert die Brecht-Tage 2016, die am Literaturforum im Brecht-Haus stattgefunden haben.
Mit Beiträgen von Sebastian Baumgarten, Rainer Dresen, Katharina de la Durantaye, friendly fire, Albrecht Götz von Olenhusen, Annett Gröschner, Carl Hegemann, Alexander Karschnia, Sabine Kebir, Uwe Kolbe, LIGNA, Jürgen Marten, Rupprecht Podszun, Cornelius Puschke, Ulrike Almut Sandig, Philipp Theisohn, Regula Venske und Klaus Völker u. a.

Inhalt

EINLEITUNG
Annett Gröschner und Christian Hippe

BRAUCHT DAS MODERNE THEATER EIN NEUES URHEBERRECHT?

Peter Laudenbach im Gespräch mit Sebastian Baumgarten, Carl Hegemann, Rupprecht Podszun und Klaus Völker

ALLES NUR GEKLAUT ? PLAGIATSVORWÜRFE GEGEN BRECHT

Statement von Albrecht Götz von Olenhusen: „Literatur im Prokrustesbett“
Jörg Magenau im Gespräch mit Philipp Theisohn und Albrecht Götz von Olenhusen

WER SCHRIEB BRECHTS TEXTE? SELFMADEMAN VS. CO-AUTORSCHAFTEN

Statement von Sabine Kebir: „Geben und Nehmen im Brecht-Kollektiv“
Statement von Uwe Kolbe: „Brechts Kunst der Übervorteilung“
Statement von Jürgen Marten: „Bertolt Brecht – eine urheberrechtliche Fußnote“
Sonja Hilzinger im Gespräch mit Sabine Kebir, Uwe Kolbe und Jürgen Marten

URHEBER(B)RECHT

Call for Papers: Positionen zu Brecht 2027
Position friendly fire: „BRECHT 2027. COPY: RIGHT“
Position Alexander Karschnia (andcompany&Co.): „BRECHT DEN WELTREKORD“
Position LIGNA: „Der Lindberghflug / Der Flug der Lindberghs / Der Ozeanflug – ein Inszenierungsvorschlag“
Cornelius Puschke im Gespräch mit Esther Slevogt sowie mit Ole Frahm, Alexander Karschnia, Torsten Michaelsen und Michael Wehren

WIE HAT EIN ZEITGEMÄSSES URHEBERRECHT AUSZUSEHEN?

Annett Gröschner im Gespräch mit Katharina de la Durantaye, Rainer Dresen, Ulrike Almut Sandig, Jörg Sundermeier und Regula Venske

MITWIRKENDE

Ein sehr interessanter Band.

Ambros Waibel / taz

 

In den Texten treffen Kulturschaffende und Literaturwissenschaftler auf Experten in Fragen des Urheberrechts. Die Vielfalt der Perspektiven lässt die Probleme hinter der „Laxheit in Fragen geistigen Eigentums“, wie Brecht formulierte, erkennbar werden.

Erik Zielke / Theater der Zeit

 

Ja, diesen Sammelband kann man jedem empfehlen, der sich, auch wenn er kein Urheberrechtsspezialist ist, mit diesem Rechtsgebiet, seiner Zukunftstauglichkeit und insbesondere der besonderen brechtschen Beziehung zu ihm befassen möchte.

Ulrich Fischer / Dreigroschenheft

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