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Lebenslinien

20,00 

Broschur, 230 Seiten

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Leonhard F. Seidl

Während Namen wie Emma Goldman, Gustav Landauer, Ernst Toller, Rudolf Rocker und Erich Mühsam für die anarchistische Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt sind, ist Fritz Oerter noch immer unentdeckt. Der fränkische Anarcho-Syndikalist stand mit den genannten Zeitgenoss:innen im Austausch, ist für das Vertreten seiner Ansichten im Gefängnis gewesen, wurde von Nationalsozialisten gefoltert und ist infolgedessen 1935 in Fürth gestorben. Trotz der vielen Widrigkeiten ordnet er in diesen hinterlassenen Lebenserinnerungen die verschiedenen Abschnitte seines Lebens ruhig aneinander und schreibt liebevoll über seine Freund:innen (etwa die oben genannten), seine lithografische Ausbildung und die Beziehung zu seiner Partnerin Nanni – wie er es auch über herrschaftslosen Sozialismus tut.
Das literarisch anspruchsvolle historische Dokument verschafft einen Einblick sowohl in seine Lebensrealität als auch in eine wenig bekannte deutsche Geschichte. Der Herausgeber Leonhard F. Seidl knüpft an das Ende von Oerters Aufzeichnungen an und beschreibt – unter Rückgriff auf zahlreiche Briefe und die Tagebücher Oerters – dessen weiteres Leben in den 1920er- und 1930er-Jahren.

Die meisten von Oerters immer noch lesenswerten Texten sind in Vergessenheit geraten, und seine Bücher finden sich höchstens noch im Antiquariat. Die von dem Schriftsteller und Journalisten Leonhard F. Seidl herausgegebenen „Lebenslinien“ bringen diesen Menschen und sein reiches Werk nun wieder ans Licht.
Hans Kratzer/ SZ

Ein bewegendes Zeugnis des Widerstands gegen herrschende Verhältnisse.
Dirk Kruse / BR Kulturwelt

„Lebenslinien“ ist nicht nur ein wichtiges Dokument der anarchistischen Traditionslinie in Deutschland, sondern auch das spannende wie auch selbstironische Werk eines Vergessenen.
Jonas Engelmann / stadtrevue

Erst 2020 tauchten die autobiographischen Schriften auf, die Leonhard Seidl nun herausgibt. Neben dem Manuskript umfassen die »Lebenslinien« ein polizeiliches Personalblatt von Oerter und eine Weiterzeichnung seines Lebens von Seidl. Diese ist besonders gelungen durch das häufige Zu-Wort-kommen Oerters.
Jona Larkin White / Direkte Aktion

Es lohnt sich, diesen dem Untergang zusteuernden Zeitläufen zwischen Münchner Räterepublik und Hitlers Aufbruch im Bürgerbräukeller nachzuspüren.
Manfred Schwab / Straßenkreuzer

Mehr noch als die Gedenktafel für Oerter, die auf die Initiative des Herausgebers 2019 in Fürth enthüllt wurde, ist sicherlich die Herausgabe der „Lebenslinien“ eine wichtige Würdigung des Schaffens jenes deutschen Anarchosyndikalisten. Es ist ein sehr wichtiges und gutes Buch!
Maurice Schuhmann / Kultur und Politik

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Leonhard F. Seidl im Gespräch mit Dirk Kruse im BR Kulturwelt

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