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Lieben, was es nicht gibt. Literatur, Pop und Politik bei Ronald M. Schernikau

24,00 

Broschur, 368 Seiten, lfb Texte 4

Ronald M. Schernikau (1960–1991) veröffentlichte sein Debüt „Kleinstadtnovelle“ noch vor dem Abitur. Da hatte er schon Erlebnisse für mehr als einen Roman gesammelt: In der DDR geboren, von der Mutter in den Westen geschmuggelt, zu einem Vater, der längst eine neue Familie hatte. Schwul zu sein, war eine weitere Facette dieses Andersseins, das sich als Mittendrin verstand. Nach einem Studium am Literaturinstitut in Leipzig ließ er sich 1989 in die DDR rückeinbürgern.
An seinem letzten Buch, der „legende“, schrieb er acht Jahre lang, bis zu seinem Tod. 2017 soll das Buch wieder lieferbar sein, als erster von drei Bänden einer Werkausgabe, die im Verbrecher Verlag erscheinen wird. In Vorbereitung dieser Schernikau-Werkausgabe wurde im Jahr 2015 aus Perspektiven des Verlagswesens, der Literatur und Wissenschaft, des Journalismus und der Popkultur auf die Relevanz und das Wirken dieses Autors geblickt. Dieser Band dokumentiert die Tagung im Literaturforum im Brecht-Haus und erscheint in der Schriftenreihe lfb Texte.
Mit Beiträgen von Martin Brandt, Dietmar Dath, Jens Friebe, Georg Fülberth, Sven Glawion, Marlies Janz, Christian Jäger, Thomas Keck, Mandy Köppen, Christine Künzel, Lucas Mielke, Helmut Peitsch, Ursula Püschel, Stefan Ripplinger, Erika Runge, Laura Schütz und Katja Stopka.

 

INHALT

Vorwort – Helmut Peitsch und Helen Thein

LITERATUR UND POLITIK: SCHERNIKAUS POETOLOGIE
„wahrheit trägt nicht“ – Stefan Ripplinger
Uhrmacherblick und Götterblick – Georg Fülberth
„daß schlechte kleine zeiten bloß dokumente hervorbringen, keine literatur“ – Helmut Peitsch
Schernikaus Poetik – Dietmar Dath

UTOPIE UND KOMISCHES: WERKANALYSEN
Grenzüberschreitungen – Sven Glawion
„das grauenhafte, wenn man weiß es kommt, ist komisch“ – Laura Schütz

RONALD M. SCHERNIKAUS VORBILDER: GISELA ELSNER, IRMTRAUD MORGNER UND PETER HACKS
„die Tatsache, daß Du mich als ‚geniale Dichterin‘ bezeichnest, finde ich unpassend“ – Christine Künzel
„ganz und gar vertraut (was die Wellenlänge betrifft)“ – Mandy Köppen und Lucas Mielke
„Ich habe bei mir für Sie gebürgt“ – Martin Brandt

STATIONEN RONALD M. SCHERNIKAUS IM LITERARISCHEN LEBEN DER BRD UND DER DDR
Schernikaus früher Umgang mit Verlagen – Marlies Janz
Ronald M. Schernikau, Anmerkungen – Ursula Püschel
„leipzig ist die glücklichste zeit“ – Katja Stopka
„Ich bin umgezogen“ – Thomas Keck
… lieben, was es nicht gibt – Erika Runge und Ronald M. Schernikau

POP ALS KONTEXT: DAMALS UND HEUTE
Bolschewik-Schick – Christian Jäger
Der Pomp im Zeitalter seiner technischen Usurpierbarkeit – Jens Friebe

AutorInnenverzeichnis

 

Das Brechthaus platzte am Donnerstag und Freitag aus den Nähten. […] Der eloquente Mann, der jung und schön starb, bleibt über seinen Tod hinaus ein attraktives Faszinosum: der Witz, die Selbstironie, die Verve, das klare politische Credo. […] Sein Werk, es ist lebendiger denn je.
Stefan Hochgesand / taz. die tageszeitung

Schernikau hat große Literatur geschrieben. Davon zeugt dieser kenntnisreiche Sammelband. Manche Sammelbände habe einige starke Beiträge und viele schwächere, dieser nicht.
Bodo Niendel / Prager Frühling Magazin

Der Band […] ist im Ergebnis ein – durchaus diverser – fundierter und vielversprechender Auftakt einer jungen Schernikau-Forschung. An ihm wird neimand mehr vorbeikommen, der sich mit Schernikau auseinandersetzt.
Benedikt Wolf / Weimarer Beiträge. Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften

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