Aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort von Erika Tophoven
Honoré de Balzac arbeitete fast 10 Jahre an dieser Komödie, bis heute wird sie in Frankreich immer wieder aufgeführt: Mercadet und seine Frau Adeline versuchen, ihre Tochter Julie zu verheiraten. Das geht nicht ohne Verwicklungen vonstatten, hat Julie doch einen mittellosen Geliebten. Und der hochverschuldete Mercadet versucht, mit geliehenem Geld Geschäfte zu machen, obwohl er weiß: „Gleichheit ist und bleibt ein leeres Wort! Es wird immer zwei Kasten geben: die Schuldner und die Gläubiger. Da hilft kein Spekulieren!“
Er erfindet immer neue Geschichten, um dem Druck seiner Gläubiger Paroli zu bieten. Ein Name spukt noch in den Köpfen der habgierigen Geschäftemacher: Godeau. Er war Mercadets Kompagnon, ein Glücksritter, der ein paar Jahre zuvor mit Mercadets Kasse durchgebrannt ist. Wie wär’s, denkt Mercadet, wenn er ihn als goldbeladenen Retter in der Not zurückkommen ließe? Das Gaukelspiel nimmt seinen Lauf mit einem komödiantischen Auf und Ab zwischen Düpierern und Düpierten, bis die Fiktion scheinbar zur Realität wird.
Erika Tophoven erläutert in ihrem Nachwort, warum diese schnelle Komödie noch immer aktuell ist, warum das Stück in Deutschland trotz vieler Aufführungen kaum bekannt ist und inwieweit Samuel Beckett von dem Stück beeinflusst war, als er sein bekanntestes Werk „Warten auf Godot“ schrieb.