Mit einem Vorwort von Kolja Reichert.
In „#Millionenfotos“ präsentiert Heiner Franzen eine Auswahl aktueller Werke. Franzen transportiert „Charaktere“: gezeichnete, animierte, in Performances, Installationen und Objekte gesetzte Figuren, die sich mit jeder neuen Umgebung neu konstituieren.
Franzens Quelle sind Kino- oder Teenagererlebnisse, sein Motiv ist die „Auflösung der Grenzen von Zeichnung und Film“ so der Kunstkritiker Kolja Reichert in seinem Vorwort. „Es sind zerbrechliche Formen mit schnellem, skizzenhaftem Strich, knapp diesseits der Grenze zur Abstraktion. Köpfe mit einem Auge oder keinem, das Sichtfeld oft mit Flächen verstellt, die aufgeklappten Büchern ähneln oder Virtual-Reality-Brillen. Ein unüberschaubares Repertoire solcher ‚Characters‘ zieht sich durch Franzens Zeichnungen, taucht, teils in Abständen von Jahren, in veränderter Form wieder auf – wie digitale Dateien, die sich in der Übertragung von einem Format ins andere verändern. Jede Zeichnung ist wie ein Einzelbild eines inneren Films, der im Feedback-Loop mit wechselnden Medien fortlaufend mit dem eigenen Umschneiden beschäftigt ist.“