Shop

Mit Behutsamkeit. Hans Wintgens Filmbeobachtungen der DDR

18,00 

Broschur, 128 Seiten

Hans Wintgens Filme erkunden existentielle Lebensphasen. Zusammen betrachtet erzählen sie die fiktive Biographie eines in der DDR der 1970er und 1980er Jahre lebenden Menschen: das Kindergartenalter in „Wenn die Eltern Geld verdienen“ (1982), die Jugend in „Frank“ (1990), das Erwachsen-Sein in „Geschieden“ (1986) oder den Tod in „Gespräche in einer strahlentherapeutischen Klinik“ (1985). Die Behutsamkeit, mit der sich Hans Wintgen diesen Themen nähert, ist eine programmatische ästhetische Haltung. Ihr Charakteristikum ist Reduktion. Sie lenkt den Zuschauer auf Sprache und Zum-Sprechen-Bringen als den inneren Kern seiner dokumentarischen Filmarbeit. Hans Wintgen, geboren 1949 in Falkenberg bei Berlin, verweigert sich der Zensur und Selbstzensur und wird zu einem Außenseiter des DDR-Films: Seine Filme verschwinden in den Archiven, sein Filmwerk bleibt, wie der Regisseur selbst, unsichtbar. Zu entdecken sind Filme, die im Leben des Einzelnen einen wahrhaften Blick auf das Ganze suchen.

Die Filmliteratur-Reihe „Filit“ wird herausgegeben von Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen und entsteht in Zusammenarbeit der Deutschen Kinemathek mit dem Verbrecher Verlag.

 

Hans Wintgen, Jahrgang 1949, drehte in der DDR Dokumentar- und Fernsehfilme über Alkoholismus, Scheidungsprobleme und Jugendknast, um das Land »von unten« zu beobachten, wie Anne Barnert in »Mit Behutsamkeit«, ihrem interessanten Buch über Wintgen, schreibt.
neues deutschland

Angemessen fokussiert Barnert das Werk des heute 70-Jährigen. […] Erhellt wird das Bild eines Autorenfilmers, dessen Ansprüche an das Medium sich an der ostdeutschen Realität rieben, und das in doppeltem Sinne. […] So unverständlich bis zurückweisend einige damalige Medienreaktionen auch ausfielen, so präzise kann die Autorin den historischen Wert dieser Methodik ermitteln und mit der psychischen Situation Wintgens in Relation bringen
Ralf Forster / Filmblatt

Anne Barnert erzählt in ihrem Buch seine Lebens-geschichte („Wichtig war immer die Genauigkeit“), beschreibt mit großer Sensibilität Inhalt und Form der Filme, macht neugierig darauf.
Hans Helmut Prinzler

In gründlichen Sichtungen und langen Gesprächen mit dem Regisseur hat sich die Autorin seinem Werk genähert. Sie beschreibt es als spannendes zeitgeschichtliches Panorama der DDR in den 1970er- und 1980er-Jahren, das der individuellen Lebenssituation, den Empfindungen und Erfahrungen von Menschen aller Lebensalter beizukommen versuchte: Kindergartenkinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Berufstätige, Greise.
Ralf Schenk / Filmdienst

Leseprobe (pdf)

Ähnliche Titel