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Noch – immer nichts

26,00 

Broschur, 128 Seiten, vierfarbige Abbildungen

Herausgegeben von Wolfgang Jacobsen

Vlado Kristls Briefe entziehen sich den Regeln der klassischen Korrespondenz, dienen allein dem Zweck, sie um eine Kristl’sche Dimension zu erweitern. Sie mischen Bericht und Mitteilung, Prosa und Lyrik, Polemik und Suada – oder sind gezeichnete Botschaften. Auch geben sie Auskunft über die Bedingungen und Grenzen von Kristls Leben und Schaffen. Mit seinem künstlerischen Furor steht immer er selbst im Mittelpunkt. Und doch weist alles über ihn hinaus auf die Existenz des Künstlers schlechthin.
In seinen Briefen und sonstigen schriftlichen Annoncen, die hier erstmals in einer Auswahl vorgestellt werden, ist Vlado Kristl als ein verbaler Verführer erkennbar. Reportage, Forderung, Zornesausbruch stehen neben Rätseln, Wort- und Sinnspielen. Häufig beehrt Kristl seine Adressaten mit handschriftlichen Briefen. Die Schrift rahmt sich selbst mit Girlanden. Typoskripte werden mit Zeichnungen versehen, mit farbigen Stiften bessert der Autor nach. Und in die Worte fügen sich – mitten ins Herz des Papiers oder an den Rändern platziert – Skizzen. Eine Nachricht kann auch als bloße Zeichnung daherkommen. Der Empfänger ist aufgefordert, sie zu dechiffrieren.
Empfänger dieser Briefe, in diesem Band als Faksimiles gedruckt, waren unter anderem Mitglieder seiner Familie, aber auch Freunde wie die Publizisten Uwe und Petra Nettelbeck, der Filmemacher Dieter Reifarth oder der Verleger Ernst Brücher.

Furios. Ein Künstler. Ein Leben. Und kluge, wunderschöne Buchkunst.
Hermann Barth / IN München

Vlado Kristl passte nicht in diese Welt, auch die akademische Anerkennung hat ihn nicht weitergebracht […]  So oder so war er deplaziert. Systemfehler. Deshalb hält sich auch seine Verbitterung in Grenzen. Seine Briefe – gerade die Liebesbriefe – sind manchmal von einem umwerfenden umständlichen Charme, oder einer charmanten Umständlichkeit.
Dieter Wenk / Textem – Texte und Rezensionen

Dieses Buch ist, im besten Sinne, eine Zumutung. […] Seine Zeichnungen und Briefe sind oft zärtlich und sensibel, aber auch ungeduldig und provokant.
Hans Helmut Prinzler / www.hhprinzler.de

Es gibt die Tradition des Künstlerbriefs mit kleinen Zeichnungen, Kristl hat daraus eine eigene Kunstgattung gemacht. Dass jetzt eine repräsentative Auswahl dieses Werks auch der Öffentlichkeit zugänglich ist, ist zehn Jahre nach seinem Tod längst überfällig.
Thomas Brandlmeier / FILMDIENST

Vlado, der Poet mit dem Flammenschwert. Der Situationsbombastiker. Was bin ich, alleine vom Erzählen, vor Lachen seinetwegen schon unterm Tisch gelegen. Begegnen wir ihm schriftlich, in seinen wunderbaren Briefen und Zeichnungen und Filmentwürfen. Im Verbrecherverlag – welch treffliche Heimat für einen Mann seines Kalibers – ist jetzt eine von Wolfgang Jacobsen getroffene Auswahl erschienen. Filmideen, Treatments, Skizzen, Geschäfts-, Liebes- und Unsinnsbriefe, Dokumente und Skizzen zeichnen ein Leben neben aller Spur und vor allen einen großen Künstler nach.
Alf Mayer / CULTURMAG – Literatur, Musik & Positionen

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