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Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung

22,00 

Broschur, 224 Seiten

Auch als E-Book in allen einschlägigen Stores erhältlich (PDF für 9,99 €).

Sollen Feministinnen jede Art von Abtreibung verteidigen? Können Entscheidungen überhaupt selbstbestimmt getroffen werden? Welche Art von Wissen entsteht durch pränatale Untersuchungen? Dienen sie der Vorsorge oder sind sie behindertenfeindlich?
Kirsten Achtelik lotet in ihrem Buch das Spannungsfeld zwischen den emanzipatorischen und systemerhaltenden Potenzialen des feministischen Konzepts „Selbstbestimmung“ in Bezug auf Abtreibung aus. So mischt sie sich in die aktuellen feministischen Debatten um reproduktive Rechte ein, die mit den zunehmenden Aktivitäten und Demonstrationen von „Lebensschützern“ wieder aufgeflammt sind.
Zugleich ist es ihr Anliegen, einer neuen Generation von Aktivistinnen und Aktivisten die Gemeinsamkeiten und Konflikte der Frauen- und Behindertenbewegung sowie die inhaltlichen Differenzen zwischen Frauen mit und ohne Behinderung verständlich zu machen.
Vor allem aber stellt sich Achtelik der dringend zu klärenden Frage, wie ein nicht selektives und nicht individualisiertes Konzept von Selbstbestimmung gedacht und umgesetzt werden kann.

Neuigkeiten rund um das Buch finden Sie auf facebook.com/selbstbestimmte.norm/

INHALT
Einleitung

FÜR DIE ABSCHAFFUNG DES § 218
Feministische Kämpfe der 1970er-Jahre
Aktion 218 — Die Entwicklung der Selbstbestimmungsforderung — Aktion Letzter Versuch — Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes — Nach der Reform

EUGENISCHE INDIKATION
(K)ein Thema für die Frauenbewegung?
Ablehnung von Fristen- und Indikationsregelungen — „Solchen Schäden vorbeugen“: Brot und Rosen

VORGEBURTLICHE UNTERSUCHUNGEN
Technische, medizinische und gesetzliche Grundlagen
Die Diagnosespirale — Die Etablierung von PND in der BRD — Neue Regelungen nach 1990 — Neueste rechtliche Regelungen, PID und PraenaTest

EUGENIK
Ein Rückblick auf theoretische Debatten und praktische Umsetzungen
Anfänge: Eugenisches Denken — Frauenrechtliche und linke eugenische Strömungen — Umsetzung: Eugenische Praxisvorschläge — Eugenik und „Euthanasie“ im Nationalsozialismus

DIE KRÜPPELBEWEGUNG
Behindertenpolitische Kämpfe der 1980er-Jahre
Der Beginn einer Bewegung — Krüppelfrauen organisieren sich — Behindertenpolitische Kritik am §218 — Auseinandersetzung mit Eugenik- und „Euthanasie“-Programmen — Gegen humangenetische Beratungsstellen

KONGRESSE GEGEN GEN- UND REPRODUKTIONSTECHNIKEN
Feministischer Widerstand in den 1980er-Jahren
Drei innerfeministische Kritikstränge — Debatten über Selbstbestimmung

ZUSAMMEN ODER GEGENEINANDER
Feminist*innen und Krüppelbewegungs-Aktivist*innen in den 1990er-Jahren
Eine Kritik der Singer’schen Ethik — Proteste gegen Peter Singer in Deutschland — Konflikte zwischen und innerhalb von Frauen*- und Behinderten­bewegung

PRÄVENTION, KONTROLLE, ABLEISM
Konzeptionelle Überlegungen
Zwischen Unterdrückung und Selbstverantwortung — Individuum und Gesellschaft — Schwangerschaft und Körperbilder — Behindertenfeindlichkeit und Ableism — PND als Verstärker negativer Einstellungen gegenüber Behinderten — Beratung – Entscheidungshilfe oder Individualisierung?

DIE »LEBENSSCHÜTZER«
In vielfacher Hinsicht problematisch
„Lebensschutz“-Positionierungen in biopolitischen Fragen — Positionierungen in den Gegenmobilisierungen

FEMINISTISCHE KONTROVERSEN
Widerstände gegen Kritik
„Wer die Forderung nach Selbstbestimmung kritisiert, rüttelt am feministischen Grundkonsens.“ — „Abtreibungsgründe zu thematisieren, stellt die Entscheidungsfähigkeit von Frauen infrage.“ — „Wer PND und selektive Abtreibungen Eugenik nennt, setzt Frauen* mit Nazi-Mördern gleich.“ — „PND-Kritiker*innen sind technikfeindlich.“ — „Durch PND kann frau sich auf das behinderte Kind besser vorbereiten.“ — „PND und PID sind Notmaßnahmen in einer behindertenfeindlichen Gesellschaft.“ — „Einige Behinderungen sind doch tatsächlich unzumutbar und schrecklich.“

SELBSTBESTIMMUNG OHNE SELEKTION
Vorschläge
Neugestaltung der Beratung — Selektive PND darf keine Kassenleistung sein — Für eine wirklich inklusive Gesellschaft — Streichung des §218 — Schwangerenversorgung entmedikalisieren — Abtreibung und PND als Querschnittsthemen unterrichten — Die „Lebensschützer“ aufhalten — Forschungsförderung stoppen — Feminismus: wie weiter? — Zusammen­arbeit statt Lippenbekenntnisse — Selbstbestimmung? Ja, aber …

Glossar – die wichtigsten Begriffe
Abkürzungsverzeichnis
Bibliografie
Unveröffentlichte Quellen
Forschungsliteratur und gedruckte Quellen
Initiativen und Projekte
Dank

 

Ihre Thesen ordnet Kirsten Achtelik in den historischen Kontext ein und gibt Einblicke in die feministischen Kämpfe um die Abschaffung des Paragrafen 218, die Behindertenbewegung und deren Berührungspunkte miteinander. Dabei zeigt sie auf, wo die Bewegungen gemeinsam für eine Sache eingetreten sind, aber auch, wo es Probleme gab. Durch diese Gegenüberstellung wird das Buch spannend und gibt viele Anregungen für eine neue Diskussion rund um das Thema Selbstbestimmung von Frauen.
Lisa-Marie Davies / Missy Magazine

Kirsten Achtelik nimmt in ihrem Buch eine klare Haltung gegen solche behindertenfeindlichen, “ableistischen” Narrative und Praktiken ein. Sie zeigt, dass das möglich ist, ohne den feministischen Grundkonsens – nach Abschaffung des Paragrafen 218 – aufzugeben: Man kann kohärent argumentieren sowohl für reproduktive Selbstbestimmung von Frauen* als auch gleichzeitig gegen Behindertenfeindlichkeit. […] Sehr lesens- und bedenkenswert!
Antje Schrupp. Blog

„Jeder Mensch ist in sich drin behindertenfeindlich“. Wenn die Krankenkassen für die Bluttests zahlten, werde die gezielte Suche nach Behinderungen zum normalen Teil der Schwangerenvorsorge, kritisiert Kirsten Achtelik vom Gen-ethischen Netzwerk. Frauen, die diese Tests ablehnten, bekämen das Gefühl, eine „Rabenmutter zu sein, bevor man Mutter ist“.
Kirsten Achtelik im Gespräch mit Christiane Florin im Deutschlandfunk

Ihr gelingt es, Auseinandersetzungen, Gemeinsamkeiten sowie Spannungen zwischen den Bewegungen verständlich aufzuzeigen und deren Verbindung rund um das Prinzip der Selbstbestimmung auszuloten. Im Schlusskapitel greift sie aktuelle bewegungspolitische Entwicklungen auf und formuliert daraus differenzierte Vorschläge eines Verständnisses von „Selbstbestimmung ohne Selektion“ – der stärkste Teil ihres lesenswerten Buches.
Jessica Schülein / ak – analyse und kritik

Mit ihrem Buch liefert Achtelik einen wichtigen, neuen Anstoß für die Kritik am Selbstbestimmungsbegriff. Diese Diskussion gilt es fortzusetzen.
Catrin Dingler / Woxx – Luxemburgische Wochenzeitung

Ihre Beobachtung der Hilflosigkeit sowohl traditionell feministisch als auch behindertenpolitisch agierender Gruppierungen gegenüber einer in den 2000er Jahren wiedererstarkenden Lebensschützerbewegung bilden den Ausgangspunkt ihres fundierten Rückblicks in die jüngere Geschichte der beiden Bewegungen und ihrer Überschneidungen. Dass Achtelik dabei nicht nur die politische Ebene der sozialen Bewegungen berücksichtigt, sondern ihre Auseinandersetzungen mit den Entwicklungen auf medizinischem und juristischem Gebiet mit einbezieht, macht ihr Buch besonders interessant.
Gottfried Oy / Sozial.Geschichte Online

 Alles in allem ist das Buch ein lange überfälliger und unbedingt empfehlenswerter Beitrag zur Debatte um „Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“.
Anna Schreiner / FZG – Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien

Statt das Recht auf Abtreibung und die Kritik an Pränataldiagnostik gegeneinander auszuspielen, fordert Achtelik, beides zusammen zu denken. Sie tritt ebenso für die Streichung des § 218 und Legalisierung der Abtreibung – unabhängig von einer Diagnose – ein wie für die Abschaffung einer standardisierten Pränataldiagnostik…
Claire Horst / AVIVA. Online Magazin für Frauen 

Kirsten Achteliks Auseinandersetzung mit dem (feministischen) Selbstbestimmungsbegriff ist unbedingt lesenswert! Denn sie versucht, den vielseitig und viel zu oft beliebig verwendeten Begriff vom Kopf auf die Füße zu stellen, indem sie ihn mit der Praxis pränataler Selektion konfrontiert.
Uta Wagenmann / Gen-ethischer Informationsdienst

Auf beeindruckende Weise analysiert Kirsten Achtelik in „Selbstbestimmte Norm“ die Forderung nach Selbstbestimmung und dem Recht auf Abtreibung innerhalb der autonomen Frauen*- und Behinderten- bzw. „Krüppelbewegungen“ sowie die Geschichte der pränataler Diagnostik (PND) und Eugenik in Deutschland. Sie zeichnet dabei wichtige Konfliktlinien, Widersprüchlichkeiten und behindertenfeindliche Komponenten innerhalb feministischer Auseinandersetzungen nach.
Judith Goetz / an.schläge – das feministische Magazin

Ein anspruchsvolles Buch, das aktuelle Debatten aufgreift, deren historische Entwicklung beleuchtet und Lösungsvorschläge zur Diskussion anbietet.
Larissa Dämmig / ekz. bibliotheksservice

Ein politisch wichtiges und durch und durch empfehlenswertes Buch.
Charlie Kaufhold / kritisch-lesen.de

[…] ein aufreizendes Buch zu der Thematik.
Stephan H. Nolte/ Zeitschrift Kinderärztliche Praxis

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Ein Interview der Süddeutschen Zeitung mit Kirsten Achtelik finden Sie HIER.

Kirsten Achtelik im Gespräch mit Christiane Florin im Deutschlandfunk: „Jeder Mensch ist in sich drin behindertenfeindlich“. Wenn die Krankenkassen für die Bluttests zahlten, werde die gezielte Suche nach Behinderungen zum normalen Teil der Schwangerenvorsorge, kritisiert Kirsten Achtelik vom Gen-ethischen Netzwerk. Frauen, die diese Tests ablehnten, bekämen das Gefühl, eine „Rabenmutter zu sein, bevor man Mutter ist“.

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