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Spätkirmes

18,00 

Roman, Broschur, 224 Seiten

9783957322357 , , , ,

Auch als E-Book in allen einschlägigen Stores erhältlich (Epub / Mobipocket, 11,99 €).

Im kleinen rheinischen Städtchen Kirchweiler feiert der örtliche Bürgerschützenverein sein 175-jähriges Jubiläum. Daher hat die Gemeinde eine zweitägige „Spätkirmes“ organisiert. Hannes Tannert und seine Frau Meta wohnen seit kurzer Zeit hier.
Er ist Juniorprofessor in einem befristeten Anstellungsverhältnis, Meta ist seit der Geburt der gemeinsamen Tochter Cora auf 400 EUR-Basis tätig. Meta lebt gern im Grünen. Hannes will lieber nach Berlin und verachtet die „einfachen Leute“ – das Dorf wiederum sieht beide als Fremdlinge. Meta immerhin bemüht sich darum, Kontakt herzustellen. Hannes wird bald seinen Job verlieren, was Meta nicht weiß. Dann eskaliert die Situation während der Kirmes…
Enno Stahl hat erneut einen seiner hochgelobten analytisch-realistischen Romane geschrieben. In „Spätkirmes“ dreht sich alles um die (eingebildeten) Leiden des Mittelstandes und um den verschleierten Widerspruch von „Heimat“ und Sicherheit. Gerade die analytische Schärfe macht Stahls Buch so unerhört aktuell.

Stahl gelingt mit seinem neuen Roman nicht weniger als eine seit langer Zeit überfällige literarische Analyse der neoliberalen Gegenwartsgesellschaft.
Till Mischko / Neues Deutschland

Enno Stahl erzeugt so ein vielstimmiges soziales und kulturelles Panorama, das trotz seines rheinischen Lokalkolorits auch stellvertretend für die deutsche Wirklichkeit steht. Insofern ist „Spätkirmes“ nicht nur ein großartiges Fantasieprodukt, sondern auch ein substanzielles politisches Deutschland-Buch.
Florian Schmid / Straubinger Tagblatt

Ein rundum faszinierender Roman.
Claus Clemens / Rheinische Post

Enno Stahl […] ist als einer der wenigen wirklich politischen Köpfe im deutschsprachigen Literaturbetrieb bekannt. […] Aus all dem, den Stimmen den Perspektiven, den Hintergründen, entwickelt sich ein kleinstädtisch-kleinbürgerliches Panorama. […] die Vergangenheit gehört zum Gegenwartspanorama dazu – und genau das ist es, was Stahl in seinen, so der Waschzettel, „analytisch-realistischen Romanen“ zeichnen will.
Konstantin Ulmer / der Freitag

Stahl ist nicht nur eine wunderbare Studie gelungen, sondern auch ein wichtiges Stück Gesellschaftskritik – denn: Anhand der Erlebnisse der (flüchtigen) Familie erfährt der Leser viel über die Unmöglichkeit einer Stad-/Landflucht, über Heimat und deutsche Identiät.
Florian Kölsch / Musikexpress

Der Grund der Zerrissenheit, der sozialen Schizophrenie der Stahlschen Figuren ist, dass der Kapitalismus sowohl den Kampf aller gegen alle durch die Konkurrenz als auch die Selbstbeschränkung des Homo oeconomicus und Einhaltung zivilisatorischer Regeln erfordert. Der Blick auf den latenten Ausnahmezustand, der unter der Hülle der Kultur längst herrscht, macht die Qualität des Romans aus.
Jakob Hayner /  junge Welt

In dem souverän formulierten Bewusstseinsstrom seiner Romanfiguren gelingt es Stahl, seinem vergrübelten Helden Hannes sehr nahezukommen. Die Gedanken- und Gefühlswelt des behinderten Jungen fasst der Autor in Sätze und Satzfragmente, die berühren. Es geschieht nicht viel in diesem Buch, doch die psychologische Durchdringung der Figuren überzeugt. Zugleich hat die Beschreibung unterschiedlicher Milieus nahezu dokumentarische Qualität.
Cord Beintmann / Literaturblatt für Baden-Württemberg

Enno Stahl weiß in seinem Roman Beziehungskrise, drohenden wirtschafltichen Abstieg und gesellschaftlichen Zerfall klug zu verknüpfen. […] Stahl bebildert nicht politische Analysen, sondern verwandelt sie mit seinen Mitteln in Literatur. Dadurch kommt gesellschaftliche Erkenntnis zustande.
Kai Köhler / Melodie und Rhythmus

Wie bereits angedeutet, besticht „Spätkirmes“ vor allem durch seine vielschichtigen und präzisen Charakterstudien, seine Bereitschaft, sich ganz auf das Denken und die Sprache seiner Figuren einzulassen.
Jeff Thoss / Luxemburger Tageblatt

In Spätkirmes arbeitet Enno Stahl mit einer bis auf die Spitze getriebenen Point-of-View-Technik, die sich für lange Strecken so tief in einzelne Figuren und deren Gedanken versenkt, dass man bisweilen vergisst, dass es noch einen äußeren Erzähler gibt. Anfangs hat mich diese Technik etwas abgeschreckt, ich war von den manchmal schnell wechselnden, dann wieder lange verfolgten Fokus-Personen ein wenig überfordert. Aber schnell gewöhnte ich mich daran, und dann entfaltete das Buch einen wirklichen Sog.[…] Gerade der Dialekt und wie treffend Stahl ihn wiedergibt, hat mich an diesem Buch in einer Weise bewegt, die ich nicht erwartet hatte.
Poesierausch

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