Auch als E-Book in allen einschlägigen Stores erhältlich (Epub / Mobipocket, 12,99 €).
Jovana Reisingers Romandebüt »Still halten« ist ein Bildersturm: Die Protagonistin, eine junge Frau, die vom Dorf kommt und nun in der Stadt lebt, zerfällt vor unseren Augen. Bereits leicht entrückt wird sie endgültig aus der Bahn geworfen, als sie erfährt, dass ihre Mutter im Sterben liegt.
Nach dem Tod der Mutter erbt sie ein Haus am Waldrand. Sie zieht ein und wartet auf die Ankunft ihres Mannes. Sie wartet, fühlt sich von der Natur bedroht und beginnt mit dieser einen Krieg.
Der Filmemacherin Reisinger ist ein literarisches Debüt gelungen, das in der Intensität der Sprache und der Gnadenlosigkeit des Sujets an die österreichische Avantgarde erinnert.
Das Buch wurde 2018 mit dem Bayern 2-Wortspiele-Preis ausgezeichnet.
So kennen wir die österreichischen Schriftsteller seit Ödön von Horváth und Thomas Bernhard: bissig, süffisant, kritisch. Die 1989 geborene Autorin Jovana Reisinger fügt sich mit ihrem Debüt »Still halten« perfekt in diese Reihe ein. […] Das Werk der jungen Autorin ist ein Text voller Energie – allerdings keine, die etwas schafft, sondern eine, die die Welt zersetzt. […] Reisinger gelingt somit ein dichtes Buch über die Entrückung der Wahrnehmung, über die völlige Vereinsamung einer Verlorenen.
Björn Hayer / Neues Deutschland
Reisinger schildert mit klarer Eindringlichkeit, lässt ihre Protagonistin hilflos und zweifelnd und grausam sein. Das Lesen wird durch eine geschockte Freude an den bisweilen drastischen Schilderungen getragen. Trotz dialektaler Sprachfärbung schreibt Reisinger hier keinen Neoheimatkitsch.
Anna Seidel / Missy Magazine
Ein kleines Meisterwerk dieser Zeit.
Ludwig Lugmeier / junge Welt
Eine Entrückung, furios in Sprache gesetzt, als Bruchstücke zerfallener Absätze zum Klingen gebracht, in treibenden Rhythmen statt eingängigen Melodien. […] Sie hinterfragt soziale Kälte und verschorfte Rollenzwänge als gesellschaftliche Symptome oder Depression als weiblichen Topos und verkantet dabei Inneres und Äußeres zu einer verwinkelten Textkluft, die die grell-dunkle Schwere mit grantiger Leichtigkeit durchzieht.
Begründung der Bayern 2-Jury zum Bayern 2-Wortspiele-Preis
Der Titel »Still halten« verspricht genau das: eine Lektüre voller Atemanhalten und das Schlimmste befürchten.
Stella Schalamon / Frankfurter Rundschau
Ein wuchtiger Roman in ungewöhnlichem Tonfall.
literaturkalender.faz.net
„Still halten“ begreift Sprache als Wirklichkeit. Dieser Roman ist schnell, grell und brutal wie das Leben. Man kann ihn als Übersetzung eines Achtzigerjahre-Horrorfilms in die Literatur lesen, in dem geisterhafte Mächte an Körper und Geist einer Frau zerren und ihr Ich deformieren.
Ulrich Gutmair / taz
In „Still halten“ ist es der ständige Wechsel zwischen Innen- und Außenperspektive, der schmerzlich treffsicher die Probleme einer jungen Frau wiedergibt, die abwechselnd dem männlichen Blick ausgeliefert ist und mit den eigenen Ansprüchen und dem Frausein kämpft.
Anna Steinbauer / Süddeutsche Zeitung
Jedes Mal war ich von der Wucht der Bilder beeindruckt. Die sind da, auf den Punkt, glatt, schön, hart.
Mira Mann / Das Wetter
Es ist eine eigene Sprache, derer sich die Autorin bedient. Eine Sprache, die Begabung verrät und die sie nicht nur exakt bis zum Ende durchhält, sondern auch eine, die den Leser in ihren Sog hineinzieht. […] Immer weiter folgt man der Frau in ihrem alsbald erkennbaren Rasen und stellt erstaunt bis erschreckt fest, wie leicht man sich davon mittragen lässt. Jovana Reisinger schafft es nämlich verblüffend leicht uns gleichsam ins Gehirn der Protagonistin einzunisten und den Weg in die Verrücktheit zwar nicht nach-, aber doch mitzuvollziehen.
Stefan May / Ö1
Man weiß zwar nicht, worum es in „Still Halten“ genau geht, aber Jovana Reisingers Chaos-Choreographie-Debütroman blast einem ziemlich den Schädel weg. […] „Still halten“ versucht bei minimalem Einsatz von Handlung die textlichen Bilder zu maximieren. Man sieht beim Lesen all das vor sich, die junge Frau, ob sie wütend in der Badewanne liegt oder ob sie mit dem Kopf an Tisch und Boden aufschlägt, um ihren Schmerz mit Schmerz zu bekämpfen.
Anna Katharina Laggner / FM4
Jovana Reisingers Debüt-Roman Still Halten, der 2017 erschien, wurde zu Recht lobend aufgenommen. Reisinger hat einen ästhetisch anspruchsvollen und hochkomplexen Text vorgelegt, der in seiner Brutalität und seiner feministischen Wucht wie ein illegitimes Kind aus einer Affäre zwischen Elfriede Jelinek und Thomas Bernhard wirkt.
Matthias Ubl / HUCH
Reisinger erzählt dies in kurzen, stakkatohaften Hauptsätzen, die sowohl präzise Beobachtungen als auch abrupte Schnitte zulassen. Das erinnert manchmal an Thomas Bernhard, den Prototyp des österreichischen Grantl-Autoren, dessen Erzählperspektive jedoch feministisch gewendet wird.
Christian Werthschulte / StadtRevue
Die 1989 geborene Künstlerin Jovana Reisinger hat mit „Still halten“ einen vielschichtigen und schmerzhaften, unbedingt lesenswerten Debütroman vorgelegt. […] Reisinger reiht sich mit ihrem Text in eine lange Tradition der feministischen Literatur. Ihr Debütroman kommt dabei ohne erhobenen Zeigefinger oder moralischen Lehren aus. In kurzen, fast stakkatoartigen Sätzen und einer höchst konzentrierten Sprache, zeichnet Reisinger das Bild einer Gesellschaft, die die Frau krank gemacht […] hat.
Friederike van Stephaudt / rosinenpicker@goethe.de
Reisinger gelingt es, zugleich skizzenhaft wie auch intensiv zu erzählen, subjektiv Objektivierung von Frauen in der hinterwäldlerischen Provinz zu schildern.
Daphne Weber / taz
Reisingers Debüt ist nicht einfach ein Roman, nicht einfach Gesellschaftskritik und auch nicht nur ein Buch für Sprachliebhaber, es ist in Gänze Kunst.
Sascha Pommrenke / koreander.net
Mit ihrem Debüt Still halten gelingt Jovana Reisinger ein benommenes Drama, das in postmoderner Manier eine morbide Perspektive auf Existenz und Gesellschaft wirft.
Gregor van Dülmen / postmondän
Jovana Reisinger beweist mit ihrem Roman nicht nur ihr schriftstellerisches Können, fernab jeglicher Wohlfühlprosa gelingt ihr vor allem ein Debüt, das Mut zum unkonventionellen Erzählen zeigt.
Das Debüt
Jovana Reisingers Debüt ist anders – auf den ersten Blick entrückt, vielleicht weltfremd, auf den zweiten Blick jedoch ein durchaus zeitgenössischer und gesellschaftskritischer Roman, der die verschiedenen Rollen des weiblichen Selbst verhandelt.
zeilenspruenge.de
Intensiv und gnadenlos beschreibt die Autorin den Zerfall der jungen Frau und gewährt dem Leser einen unverfälschten Blick auf die Gefühle und die Krankheit derselben.
Christian Straub / ekz.bibliotheksservice
Es sprüht, glaube ich, von literarischen Anspielungen und Vorbildern, ein weiblicher Thmomas Bernhard habe ich mir an einer Seite angestrichen und mir sonst überhaupt an die hundert wunderschöner poetischer Sätze herausgeschrieben.
Dr. Eva Jancak / literaturgeflüster
Trotzdem gilt Depression noch immer als Tabuthema; nur wenige Betroffene sprechen offen über ihre Krankheit und bekommen professionelle Hilfe. Mit ihrem Roman Still halten gibt die österreichische Filmemacherin Jovana Reisinger den Schweigenden nun eine Stimme – und liefert damit ein literarisches Debüt ab, das in Erinnerung bleibt.
Julian Ingelmann / literaturkritik.de
Das Thema der Psychischen Krankheit ist nicht unbedingt neu. Auch Bücher aus der Perspektive eines langsam dem Wahn verfallenden Charakters gibt es schon. Aber hier hat mich die Umsetzung sehr überzeugt.
lohnt das Lesen
Das Sperrige in meiner Sprache kommt aus dem Inhalt. Eine Frau, die immer wahnsinniger wird? Da musste auch meine Sprache hart sein.
Jovana Reisinger im Literaturportal Bayern
„Still halten“ ist ein unglaublich dichter und eindringlicher Roman, der einem gekonnt die eigene Verletzlichkeit vor Augen führt, und geschickt Kritik am gesellschaftlichen Erwartungsdruck übt. Fast schon wie ein Film, bedrückend und nicht einfach zu verdauen, fasziniert und erschüttert dieses Debüt gleichermaßen.
Zwischen den Seiten
Jovana Reisinger ist eine ungewöhnliche und aufregende neue Stimme in der Literatur. […] Die Geschichte um die namenlose Protagonistin ist bedrückend und beeindruckend zugleich.
Frau Hemingway
Wer Bücher mag, die sich nicht nur auf der Handlungsebene, sondern auch auf der Ebene der Sprache etwas trauen, wird hier Grund zur Freude haben.
Female Writers Club
Ihr habt keine Ahnung, wie großartig Jovana Reisinger ist!
Mareike Fallwickl / Bücherwurmloch