Herausgegeben von Chris Hirte und Conrad Piens
Die „Tagebücher“ sind auch als E-Books in allen einschlägigen Stores erhältlich.
Juli bis Oktober 1922: Seit mehr als drei Jahren ist Mühsam inhaftiert, abgeschnitten vom Leben und auf Zeitungen angewiesen, wenn er das politische Geschehen verfolgen will. Doch die Inflation macht sich auch in der Haft bemerkbar, das Erstarken rechtsradikaler Gruppierungen in Bayern erleben die Gefangenen in Gestalt von Morddrohungen und Nazidemos vor dem Gefängnis.
Mühsam hat jedoch gelernt, Widrigkeiten standzuhalten, die Stärke seiner überzeugungen und seines Charakters trägt ihn über alle Anfeindungen und Schikanen hinweg. Obwohl am Rande seiner Kräfte und gesundheitlich zermürbt, ist er im Tagebuch hellwach: Jeder Satz dient der Deutung der Zeitzeichen und dem Aufbau einer zukunftsgewissen Gegenposition.
Die historisch-kritische Ausgabe der „Tagebücher“ wird von Chris Hirte und Conrad Piens herausgegeben. Sie erscheint in 15 Bänden im Verbrecher Verlag und zugleich als Online-Edition mit einem umfassenden Anmerkungsapparat unter www.muehsam-tagebuch.de.
Weitere Informationen unter: www.muehsam.de und www.erich-muehsam.de
Zweimal jährlich kommen diese schwarzen Bände zu mir: „Erich Mühsam. Tagebücher“ (Verbrecher Verlag). Zweimal jährlich lege ich mich aufs Bett und stehe nicht mehr auf, solange der Band nicht ausgelesen ist.
Oleg Jurjew / Die Furche
Es ist ein Genuss, seinem wachen Denken beizuwohnen. […] Die Aufzeichnungen Mühsams sind in mehrfacher Hinsicht empfehlenswert: Ein begabter Textarbeiter ist am Werk, dessen anspruchsvolle, zum Teil wortspielerische Diktion einen scharfen Verstand in reger Aktivität zeigt.
Jörn Münkner / literaturkritik.de
Stoisch dreht sich die Weltenuhr und auch die Veröffentlichung der Tagebücher des Anarchisten und Mitglieds der Münchner Räterepulik läuft wie geschmiert. Gerade erschien der 11. Band und torpedierte uns aus dem schönsten Berliner Frühlingstag in die finstern Kerker der Reaktion.
Frank Willmann / Kulturexpresso
Im Vordergrund der temperamentvoll und farbig geschriebenen Tagebücher steht der tägliche Kampf Mühsams gegen die Schikanen der bayrischen Justiz- und Gefängnisverwaltung. Ihre historische Bedeutung liegt aber in der erstaunlich hellsichtigen Kommentierung des aktuellen Zeitgeschehens. […] Als wichtiges, sorgfältig ediertes zeitgeschichtliches Dokument […] empfohlen.
Ronald Schneider / ekz.bibliotheksservice