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Tagebücher 9. 1921

32,00 

Leinen mit Leseband, 512 Seiten

9783940426857 , , ,

Herausgegeben von Chris Hirte und Conrad Piens

Das zweite Halbjahr 1921 in der bayerischen Festungshaft in Niederschönenfeld, das diesen Band ausfüllt, stellt Mühsams Zukunftsglauben auf die härteste Probe.
Täglich steigern die Bewacher den an Folter grenzenden Psychoterror gegen die völlig entrechteten Häftlinge. Fast alle Versuche, Notschreie nach außen dringen zu lassen, werden unterbunden. Mühsam konfrontiert sich täglich mit den Grundfragen des politischen Kampfes, nicht nur in Gedanken, sondern mit Haut und Haar: Geht es um die Zukunft oder nur noch um Widerstand? Geht es um die Wahrung von Würde oder nur noch um das nackte Überleben? Muss er auf seiner Wahrheit beharren, oder muss er sich den Entschlüssen einer fernen KP-Zentrale beugen? Zumal wenn auch diese Zentrale alles tut, um ihn mundtot zu machen?
Mühsam kennt nur eine Antwort, und sie treibt ihn in die tiefste Isolation.

Erich Mühsams „Tagebücher“ sind ein „einzigartiges Zeitdokument“ (FAZ), die historisch-kritische Ausgabe wird von Chris Hirte und Conrad Piens herausgegeben. Sie erscheint in 15 Bänden im Verbrecher Verlag und zugleich als Online-Edition mit einem umfassenden Anmerkungsapparat unter www.muehsam-tagebuch.de.
Weitere Informationen unter: www.muehsam.de und www.erich-muehsam.de

 

Umso erfreulicher der Erfolg der „Tagebücher“, herausgegeben von Chris Hirte und Conrad Piens, die auch für die bemerkenswerte intermediale Aufbereitung zuständig sind: Im Internet findet sich auf der Seite www.muehsam-tagebuch.de das komplette Transkript der erhaltenen Tagebücher Mühsams mitsamt umfangreichem Registerapparat, Faksimiles des echten Tagebuchs, editorischen Notizen und weiterführenden Lektürehinweisen sowie Angaben zu sämtlichen erwähnten Personen. Ein wegweisendes Projekt, das an einen Menschen erinnert, der seine politische Neugier und den Kampf für eine Gesellschaft ohne Unterdrückung nie aufgab und vor schonungsloser Selbstkritik nicht zurückschreckte.
Rolf Stein / Kreiszeitung

So oder so jedoch bleiben Mühsams Tagebücher eine unbedingt interessante Lektüre, und man kann es bedauern, dass deren Ende nun bereits absehbar ist. Über die Entlassung aus Niederschönenfeld hinaus werden sich die Tagebücher nämlich leider nicht mehr fortsetzen.
Martin Ingenfeld / literaturkritik.de

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