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Too much future. Punk in der DDR

16,80 

Broschur, 224 Seiten, vergriffen

Nicht vorrätig

, (Hg.) 9783935843911 , , , , ,

Die erste Auflage des Katalogs „too much future. Punk in der DDR“ erschien 2005 anlässlich der aufsehenerregenden Ausstellung „too much future“ in Berlin und war innerhalb weniger Tage vergriffen.
Jetzt wird es eine neue überarbeitete und erweiterte Auflage geben, sie ist zweisprachig in Deutsch und Englisch. Schwerpunkte sind die Szene in Ostberlin und in Leipzig, doch auch der Punk außerhalb dieser Zentren, also etwa aus Dresden, Erfurt und Weimar, wird einbezogen. Alle Autoren des Bandes, u.a. Bodo Mrozek, Bert Papenfuß und Cornelia Schleime waren der Szene direkt oder indirekt verbunden. Die Texte behandeln die Anfänge der Punkbewegung, die seltsame Konstellation von Punk und Kirche in der DDR, die Repressionsgeschichte durch die Verfolgung seitens der Staatssicherheit sowie die Wirkung, welche Punk auf den Kunst-Underground bzw. Hintergrund ausübte. Die Texte und Fotos werden zusammengehalten durch ein gewagtes Layout, das den Begriff der Punk-Bewegung aufgreift: Sie werden aus dem Blocksatz gerissen, kippen, rotieren, überlagern sich oder werden von Balken und Schwarzflächen wie in einen Schraubstock gespannt. Damit wird eine tradierte Punkästhetik zitiert, sie ist jedoch angereichert durch Anleihen beim Scherenschnitt, Tapecover Art, Korrekturfahnen, Samisdat-Typografie und einem offensichtlichen Faible für eine Ausschussästhetik. Eine Gratwanderung zwischen Experiment und Konsumierbarkeit – Postpunk eben.
Der Katalog ist üppig bebildert mit Fotos und Reproduktionen von Dokumenten, Flyern, Grafiken und natürlich den Protagonisten der Szene. Teil des Katalogs ist zudem ein Bandregister, das beinahe 100 DDR-Punkbands mit ihren jeweiligen Line-Ups und ihrer Herkunft aufführt.

Neben fein durchdachten Elaboraten und Analysen stehen einfach so hingerotzte Äußerungen oder mindestens merkwürdig anmutende Gebilde, etwa, wenn ein Text plötzlich und unerwarterweise abbricht, man glaubt, es kommt noch was, Schluß! ­ aber damit genau wie ein Punksong funktionierend. Das von der Punkästhetik inspirierte Layout läßt Textblöcke wackeln und rotieren, die Zeilen ineinanderstürzen und verschwurbelt alles fröhlich miteinander, überkleckst das Ganze obendrein mit merkwürdigen grafischen Sprengseln oder hingeschmierten Streifen. Das paßt. Auch kleine Fehler, manchmal eine Unübersichtlichkeit, ein etwas flau wirkendes Bild stören nicht, es wirkt eher wie eine Reminiszenz an das Rohe, Unfertige, ja auch das Schiefe und Unvollendete des Punk.
Roland Abbiate / Scheinschlag

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