Erfundene Literatur erfreut sich großer Beliebtheit. Von François Rabelais existieren seitenlange Aufzählungen von Phantomwerken, Charles Dickens füllte ein ganzes Regal mit Attrappen erfundener Bücher. Jorge Luis Borges, Sir Arthur Conan Doyle, Joanne K.Rowling und Jonathan Swift zitieren erfundene Werke. „Unsere Popmoderne“ ist ein weiterer wunderbarer Beitrag zur fiktiven Literatur. Zwei Jahre lang veröffentlichte die FAZ die Kolumne, in der Marc Degens Ausschnitte aus literarischen Büchern der Gegenwart, samt kurzen Erläuterungen zu Autor und Werk präsentierte. Die zitierten Texte waren jedoch allesamt erfunden. Das sorgte in der FAZ-Redaktion für zahlreiche Anfragen von ratlosen Buchhändlern. Die Sammlung wurde 2005 als Buch veröffentlicht. Seither setzt Marc Degens die Kolumne in der Literaturzeitschrift Volltext fort. Diese Ausgabe von „Unsere Popmoderne“ bietet ein Best-of aus zehn Jahren – mit vielen erstmals in Buchform veröffentlichten Texten.
Eine überbordende Fülle an Ideen.
FAZ
Wenn Marc Degens hunderttausend Leser hätte, dann würde der Literaturbetrieb zwischendurch wenigstens einmal erröten und wäre nicht mehr ganz so bescheuert.
Jochen Schimmang / taz
Dass einen kurze Auszüge aus nicht existierenden Büchern so fesseln und unterhalten können, ist verwunderlich, aber angesichts dieser fantastischen Schlitzohrigkeit und literarischen Versiertheit einfach Fakt.
Alexandra Distler / Zitty
Die fiktiven Werke der Popmoderne sind teilweise sehr lesenswert, doch meistens führen sie das Grauen der Fließbandpopliteratur der Jetztzeit vor. […] In Kombination mit den erklärenden Texten zu den fiktiven Romanauszügen wird „Unsere Popmoderne“ zum Meta-Buch, dass die Mittel der nach Witzen heischenden Parodie gar nicht nötig hat, um den Irrsinn des Literaturbetriebs vorzuführen. Degens’ Mimesis ist so nah an den wirklichen Werken der Popliteratur, dass sie, wie vom guten alten Aristoteles in seiner Poetik erwünscht, zur Katharsis durch Jammern und Schaudern führt.
Jule D. Körber / literaturkritik.de
… eine spitze Parodie des Literaturbetriebs.
Lina Kokaly / Der Tagesspiegel