Vor den Olympischen Spielen in Peking laufen sich die Dopingexperten schon mal warm, die Diskussion läuft heiß: Mehr Kontrollen und mehr Verbote werden gefordert. Nur etwas fehlt im öffentlichen Reden über Doping bislang: die Stimmen derjenigen, die nicht richtig finden, dass Sportler, die nicht 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche für Kontrollen zur Verfügung stehen, mit Berufsverbot belegt werden sollten. Die es nicht gut finden, dass die Geschlechtsteile von Sportlerinnen mit dem Spiegel ausgeleuchtet werden etc. Der Sammelband vereint erstmals die abweichenden Stimmen. Es sind so unterschiedliche Autoren wie der Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht von der Stanford University, der „Konkret“-Herausgeber Hermann L. Gremliza, der Publizist Diedrich Diederichsen, der frühere Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Thomas Ebermann, der Frankfurter Publizist Matthias Heitmann, der Medienjournalist René Martens, der Berliner Wirtschaftswissenschaftler Stefan Chatrath und viele andere.
Wer macht den Sport kaputt? Doping, Kontrolle und Menschenwürde
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Broschur, 176 Seiten, vergriffen
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Wertvoll wird das Buch dadurch, dass es angebliche Selbstverständlichkeiten der Dopingbekämpfung als Glaubensfragen enttarnt. Dass es Fragen stellt wie die, woher der Eifer um eine natürliche Leistung kommt, obwohl doch der Leistungssport an sich unnatürlich ist. Dass es die Verlogenheit in Sport, Medien und Gesellschaft ein bisschen aufdeckt. Dieses Buch ist ein Denkanstoß. Zu Ende denken muss und darf man alleine.
Friedhard Teuffel / Tagesspiegel
Wer hat denn die Menschenwürde im Blick, wenn Sportler unbekleidet vor den Augen der Kontrolleure urinieren? Und lässt nicht George Orwell grüßen, wenn Topathleten rund um die Uhr erreichbar sein müssen? Gerade für die Verfechter eines sauberen Sports lohnt es sich, auch über diese Fragen nachzudenken.
Carsten Schmidt / Hannoversche Allgemeine Zeitung
Die Herausgeber Rolf-Günther Schulze und Martin Krauß versammeln zehn beeindruckende Beiträge zur Thematik „Doping, Kontrolle und Menschenwürde“. Beeindruckend deshalb, weil die Beiträge die Thematik aus ungewöhnlichen Perspektiven beleuchten, deutliche Einschätzungen vornehmen und damit en passant auch eine zuweilen doppelzüngige Naivität bei der Diskussion des Themas entlarven.
H.-Georg Lützenkirchen / literaturkritik.de
Eine lohnende Lektüre.
Bonner Generalanzeiger