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Wie ich Hauptmann von Köpenick wurde

13,00 

Hardcover, 128 Seiten, vergriffen

Nicht vorrätig

9783935843669 , ,

„Ein Gaunerstückchen, äußerst frech und raffiniert ausgesonnen und verwegen in Szene gesetzt, daher erst viel später als ein solches erkannt, brachte gestern die Gemüter der Stadt Cöpenick in Aufregung […].Wenn man bedenkt, dass es einem geriebenen Hochstapler, der sich in eine Offiziersuniform gesteckt, gelungen ist, zwölf Soldaten auf ihrem Wege von der Wache nach der Kaserne in Berlin anzuhalten und auf seinen bloßen Befehl hin nach Cöpenick zu dirigieren, dort das Rathaus zu besetzen, den Bürgermeister, Oberstadtsekretär und Stadtkassenrendanten festzunehmen und dann mit der ,beschlagnahmten‘ Kasse unbehelligt zu entkommen, so kann man sich eines Kopfschüttelns nicht erwehren“, meldete das Cöpenicker Tageblatt vom 17. Oktober 1906.
Tatsächlich hatte Wilhelm Voigt, der 1849 als Sohn eines Schuhmachers in Tilsit geboren wurde, als „Hauptmann von Köpenick“ – Geschichte geschrieben. Über die Tat und den Täter wurden unzählige Bücher und Aufsätze verfasst, die Autobiographie Voigts, die 1909, ein Jahr nach seiner Haftentlassung, erschien, hat jedoch bis heute verhältnismäßig wenig Aufsehen erregt, obschon sie direkt oder indirekt in nahezu allen Darstellungen des „Hauptmanns von Köpenick“ zitiert wird. Dabei ist dieses Buch selbst noch einmal ein „Gaunerstückchen“ für sich, zeigt es doch, dass der „Hauptmann“ ein größeres Schlitzohr war, als bislang angenommen wird.
Ludwig Lugmeier, dessen vielbesprochene Autobiographie „Der Mann, der aus dem Fenster sprang“ im Jahr 2005 erschien, kommentiert die Aussagen Voigts in seinem Nachwort. Er beschreibt Voigts weiteres Leben in Reichtum und Armut und zeigt, dass es sich bei der Besetzung des Rathauses eigentlich um einen Raubzug der Extraklasse handelte.

Ludwig Lugmeier schreibt im Nachwort, das Buch sei „voller Ungenauigkeiten, Verdrehungen und Haarspaltereien, voller Katzbuckeleien, Angebereien und Rührseligkeiten“. Dennoch: sehr lesenswert ist es allemal, was der Herr Voigt über sich, seine Familie und sein Leben schreibt, ein Sitten- und Zeitgemälde.
Lothar Heinke / Tagesspiegel

Lugmeier lobt den Lebensbericht als „einzigen authentischen Bericht über Friedrich Wilhelm Voigt“ und betont gleichzeitig, mit welcher politischen Tragweite dieser den erbärmlichen Untertanengeist des preußischen Staates entlarvte.
Brigitte Preissler / taz

Tatsächlich ging es Voigt nicht um einen Pass, sondern um zwei Millionen Mark, von denen er gehört hatte, dass sie im Köpenicker Rathaus im Panzerschrank lägen. Schon Hans Hyan befand in seinem Vorwort, das Voigt „seine Taten in reinerem Licht“ geschildert habe, als es eigentlich erlaubt sei, doch als „kriminelles Dokument“ bliebe sein Text trotzdem von „hohem Wert“.
Gunther Nickel / literaturkritik.de

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