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Welche feministischen Ideen von 1915 inspirieren uns heute? — Ein Abend, so kurzweilig wie ein gutes Musikalbum.
Mit Blick auf das Jahr 1915 und den ersten Weltkrieg sucht „Anti War Women“ nach mutigen Visionen fürs Hier und Jetzt. Die Münchnerinnen Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg organisieren gegen jede Wahrscheinlichkeit einen Frauenfriedenskongress in Den Haag. Die Ärztin Hope Bridges Adams-Lehmann vermittelt zwischen ihrer Heimat England und ihrer Wahlheimat Deutschland. „Anti War Women“ legt Zugänge zu verschütteten Geschichten zivilen Ungehorsams und politischer Aktion frei. In musikalischen Beschwörungen leihen die Schauspieler*innen ihre Körper den Stimmen von visionär denkenden Kriegsgegnerinnen, aber auch der Gewalt, die sie und ihr Umfeld 1915 direkt erfuhren. Was erzählen uns ihre Visionen und Strategien des Widerstands in wiederkehrenden Zeiten des Krieges? Bereits mit „Bayerische Suffragetten“ (Spielzeit 20/21) sorgten Jessica Glause und ihr Team für große Resonanz und nicht zuletzt musikalische Inspiration. Jetzt setzt sich ihre Beschäftigung mit der Münchner Frauenbewegung fort und spannt sich international auf.
Mit Buchvorstellung „Female Peace Palace“
Das 2023 in München stattgefundene Festival „Female Peace Palace“ widmete sich dem Mut, den Vorstellungen und den Kämpfen von Frauen in Krieg und Widerstand. Mit Theater, Literatur, Gesprächen, Vorträgen und Podcasts wurde ein Bogen von einem visionären historischen Ereignis während des Ersten Weltkriegs – dem Internationalen Frauenfriedenskongress 1915 in Den Haag – hin zu aktuellen Konfliktzonen gespannt. Im Vertrauen auf die Kunst und das Theater suchten die Autor*innen, Künstler*innen, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen nach Beschreibungen für die Dilemmata und Höllen des Krieges und widmeten sich gleichzeitig der Kraft, aus der gemeinsames Handeln dagegen wachsen kann. Das internationale Festival war eine erste Einladung, ins Imaginieren und Sprechen zu kommen, wo angesichts von Krieg und Hass Worte und Vorstellungsvermögen fehlen. Das gleichnamige Lesebuch dokumentiert das Festival der Monacensia und der Münchner Kammerspiele und erweitert es mit neuen Beiträgen.
Mit Texten von Jane Addams, Anna Akkash, Zain Salam Assaad, Elisabeth Baier, Lana Bastašić, Marica Bodrožić, Anke Buettner, Slavenka Drakulić, Volha Hapeyeva, Nino Haratischwili, Lida Gustava Heymann, Aletta H. Jacobs, Annette Kolb, Chrystal Macmillan, Yirgalem Fisseha Mebrahtu, Manja Präkels, Franziska zu Reventlow, Rosika Schwimmer, Hana Stojić, Tea Tupajić, Natalka Vorozhbyt und Bianca Walther.