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Seit Sommer 2020 lässt die feministische Vernetzung »Claim the Space« in Wien keinen Femi(ni)zid mehr unbeantwortet und fordert damit kontinuierlich eine öffentliche Auseinandersetzung ein. Als Teil davon und anknüpfend an feministische Kämpfe in Lateinamerika und der Karibik diskutiert das österreichische Autor*innenkollektiv die Analysen von Femiziden und Feminiziden für den deutschsprachigen Raum. Dabei dient Femi(ni)zid als politischer Begriff der Benennung und Bekämpfung eines breiten Kontinuums patriarchaler Gewalt gegen Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen (FLINTA).
Das Buch thematisiert die strukturellen und intersektionalen Gewaltverhältnisse, die den Morden zugrunde liegen. Die Autor*innen nehmen Bezug auf historische und transnationale Protest- und Erinnerungsformen sowie in diesem Kontext angestoßene Debatten und diskutierte Begriffe wie Femi(ni)zid-Suizid oder Transizid. Somit werden Möglichkeiten eines kollektiven, solidarischen Kampfes gegen patriarchale Gewalt – nicht trotz, sondern aufbauend auf unterschiedlichen Erfahrungen – ausgelotet.
Das Autor*innen-Kollektiv BIWI KEFEMPOM (bis wir keinen einzigen Femi(ni)zid mehr politisieren müssen) besteht aus Judith Goetz, Cari Maier, Kyra Schmied und Marcela Torres Heredia.
Judith Goetz ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin, Gender-Forscherin, Rechtsextremismus-Expertin und Lehrbeauftragte an unterschiedlichen Universitäten, Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU), der Europäischen feministischen Plattform und dem Autor*innenkollektiv Feministische Intervention (Ak. Fe.In). Ihre Interessensschwerpunkte liegen bei Frauen*/Gender und Rechtsextremismus sowie Antifeminismus. Zuletzt erschienen die von ihr mitherausgegebenen Sammelbände „Rechtsextremismus: Herausforderung für den Journalismus“ (2021) und „Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus“ (2022).
Cari Maier ist Politikwissenschaftler*in und Sozioökonom*in und beschäftigt sich mit feministischer Gesellschaftstheorie, insbesondere Sorge- und Carearbeit. Cari promoviert zu theoretischen Konzeptionen von Sorge und solidarischen Beziehungsweisen an der Goethe Universität Frankfurt am Main und lehrt aktuell am Fachbereich für Politische Theorie an der Universität Wien sowie im Fachbereich Soziale Arbeit an der FH Campus Wien. Cari ist Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU), des Arbeitskreises Gender, Kinship, Sexuality am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main und des feministischen Theoriekollektivs fe.ory in Wien.
Kyra Schmied studiert an der Universität Wien Politikwissenschaft und Gender Studies. Neben Auseinandersetzungen mit Fragen zu Raum, Körper und Öffentlichkeit beschäftigt sich Kyra derzeit mit einer feministischen Relektüre der Pariser Commune (1871) und damit zusammenhängend mit der Transgression vergeschlechtlichter gesellschaftlicher Strukturen und der Relevanz solidarischer Praxen.
Marcela Torres Heredia, MA MA (Bogotá, Kolumbien) ist Doktorandin und Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (DOC-team) am Institut Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität Wien mit dem Projekt: The Socio-Ecological Crisis Up Close: Conflicts, Experiences and Alternatives in the Andean-Amazon Region. Marcela ist Mitherausgeberin der Sonderausgabe des Journals Europa verrücken – Kämpfe zwischen Kolonialität und Dekolonisierung.