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Olga Benario wurde 1908 als jüngstes Kind einer jüdisch-sozialdemokratischen Anwaltsfamilie in München geboren. Mit 15 Jahren schloss sie sich der Kommunistischen Jugend an, 1925 ging sie mit Otto Braun nach Berlin, wo sie für den KJVD in Berlin-Neukölln und für die KPD arbeitete. Braun, wegen Hochverrat angeklagt, wurde 1928 von Benario und Genossen aus dem Moabiter Gericht befreit. Sie flüchteten nach Moskau, wo Benario eine militärische Ausbildung bekam, infolge derer sie als Komintern-Agentin tätig war. In dieser Tätigkeit 1936 wurde sie in Brasilien mit ihrem Mann Luís Carlos Prestes verhaftet und, obwohl schwanger, nach Nazi-Deutschland ausgeliefert. In der Haft kam ihre Tochter Anita Leocádia Prestes zur Welt, die – nach einer weltweiten Kampagne für ihre Befreiung – 1938 an die Schwiegermutter übergeben wurde. Olga Benario selbst wurde 1942 in der NS-Tötungsanstalt Bernburg ermordet.
Kristine Listau und Jörg Sundermeier sprechen über Benario Anhand zweier aktueller Bücher. Benarios Tochter, Anita Prestes, verfasste das Buch „Olga Benario Prestes. Eine biografische Annäherung“, in dem es vor allem um Olga Benario Prestes‘ Haft unter den Nazis geht, danach geht es um das jetzt wiederentdeckte Buch „Berliner Kommunistische Jugend“ von Benario selbst 1929 auf Russisch in der Sowjetunion veröffentlicht, das Kristine Listau erstmals ins Deutsche rückübersetzt hat. In diesem Buch schildert Benario das Leben und die politische Arbeit in KJVD (Kommunistischer Jugendverband Deutschlands) – und das nicht ohne Witz und Selbstironie.
Wir freuen uns auf diesen hochspannenden Abend.
Ihre drei Frauen von Walthers Buchladen