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„Halbbildung ist das Gegenteil von Bildung und die aller Aufklärung zum Trotz herrschende Form des gegenwärtigen Bewusstseins.“ Diese Diagnose steht am Anfang des Bandes „Halbbildung“, der im März im Verbrecherverlag erschienen ist. Die Publikation aus der Schriftenreihe der Gesellschaft für kritische Bildung beschreibt nicht nur, was in Schule, Universität und politischer Bildung scheitert, sondern seziert die ideologischen Mechanismen des Bildungsbetriebs wie der postnazistischen Kultur.
Am Sonntag, 29. Juni, stellen die Herausgeber und Autoren Patrick Viol und Henning Gutfleisch sowie der Autor Michael Schüßler den Band in der Programmschenke Bajszel vor. Bei der Vorstellung werden die Herausgeber über die Konzeption des Bandes hinaus über die kulturellen und politische Bedingungen der Bildung nach Auschwitz sprechen und verdeutlichen, warum Mündigkeit nur gegen den Bildungs- und Kulturbetrieb selbst erlangt werden kann. Schüßler zeigt in seinem Text „Trieb, Leib und primäre Sozialisation“, dass der Spracherwerb und die frühkindliche Entwicklung bereits durch gesellschaftliche Vermittlung geprägt sind – und dass Bildung stets auf etwas aufbaut, das sie selbst nicht herstellen kann.