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Untergrund war nie Strategie, jedenfalls nicht der Punkunderground. Er war Rausch, Elementargewalt und ein sittenwidriges Fest der Sinne, für das man zahlte, weil man dem Staat nichts schenkte.
»Tanz den Kommunismus« porträtiert ausschließlich Punkbands, die in der Illegalität aktiv waren und der Pflicht zur staatlichen Einstufung konsequent einen Spieltrieb entgegensetzten, der sich um keine Erlaubnis scherte. Um die Klangkulissen einer Gegenkultur in Texten wiederzugeben, genügt es nicht, sich auf die Abarbeitung von Bandhistorien zu beschränken. Die einzelnen Porträts unternehmen den leidenschaftlichen Versuch, ein Kaleidoskop zu schaffen, das die Bands durch sich selbst wie auch durch ihr kulturelles und soziokulturelles Umfeld spiegelt.
Henryk Gericke, geboren 1964 in Berlin Prenzlauer Berg, lebt ebenda. Autor, Herausgeber und Galerist. 1981-82 Sänger der Ostberliner Punkband The Leistungsleichen. 1985-89 Herausgeber unabhängiger Editionen und Samisdat-Hefte (Caligo, Autodafé, Art. 27, Braegen) sowie Autor in anderen unabhängigen Editionen (Anschlag, Ariadnefabrik, Liane, Verwendung u.a.). 1990 Mitbegründer des Verlages Druckhaus Galrev. Seit 1997 unter dem Zweitnamen Nic Sleazy auch als DJ aktiv. 2004 Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste Berlin. Ab 2005 diverse Bücher, Veröffentlichungen, Ausstellungen, Rundfunkproduktionen sowie ein Dokumentarfilm zum Thema Subkultur in der DDR. 2010 Gründung der Staatsgalerie Prenzlauer Berg. Seit 2019 Herausgeber der Schallplatten-Edition »tapetopia – GDR Undergroundtapes«. 2021 Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste Berlin. 2022 Literaturstipendium im Künstlerhaus LUKAS/Ahrenshoop. 2024 31. Burgschreiber zu Beeskow.