13. Mai

Johann Braun: Stadt von Rechts

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Rosa-Luxemburg-Stiftung
13. Mai 2025
19:00

Tech-Milliardäre wollen Privatstädte bauen, in denen Vertrags- statt Bürgerrechte herrschen. Radikalisierte Influencer-Netzwerke nutzen die populistische Kraft von «schönen» Stadt- und Architekturbildern, um illiberale und neurechte Gesellschaftsordnungen voranzubringen. Andere Reaktionäre versuchen, durch eine rekonstruierte oder fantasierte architektonische Vergangenheit eine ideologisch verzerrte Geschichtsdarstellung durchzusetzen. Es geht diesen Akteuren um einen Angriff auf die architektonische Moderne und die progressive Stadtgesellschaft zugleich.

Die alten und neuen Kulturkämpfer*innen zu Stadt und Architektur organisieren sich vermehrt auch international erfolgreich auf Konferenzen und Treffen. Architektur und Städtebau werden hier zunehmend ideologisch verhandelt. Architektonische «Schönheit» wird mit Begriffen wie «Wahrheit» und «Güte» verknüpft, regionale traditionelle Bauweisen als «Rettung der westlichen Zivilisation» dargestellt. Progressive, demokratische und feministische Bewegungen in Architektur und Stadtplanung sollen verdrängt werden, die gebaute Moderne möglichst verschwinden. Stattdessen befeuern die Akteure eine konservative städtische Eigentums- und Klassengesellschaft und bewegen sich in einer reaktionären Geschichtserzählung. Diese Bewegungen werden so zu einem Teil der globalen Rechten.

Die Veranstaltung beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Akteure wie die AfD, die «Neue Rechte», Internet-Influencer, Privatstadtaktivisten und Teile alter und neuer (Berliner) Baunetzwerke den Diskurs über Architektur und Stadt und tatsächliche Baupolitik betreiben. Kann man noch Trennlinien zwischen konservativen Argumenten, privatwirtschaftlichen Interessen und reaktionären Ideologien der Ungleichheit erkennen? Wo bilden sich neue Allianzen und Überschneidungen?

Anmeldung über die Rosa-Luxemburg-Stiftung erwünscht.