2. März

Karsten Krampitz auf dem Frühlingsfest de:lux

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Rosa-Luxemburg-Stiftung
2. März 2024
15:30

Schimpfen in Ostdeutschland – ein Akt der Liebe?
Schimpfen, jammern, meckern, hassen gilt als unwürdig, verpönt und zerstörerisch. Aktuelle Kulturkämpfe sind dadurch gekennzeichnet, dass gerade rechte Kräfte jede sachpolitische Frage zu einer gefühligen Lebensstil- und Identitätsfrage verwandeln. Anna Stiede, Performerin und Politologin, und Karsten Krampitz, Historiker und Schriftsteller, wagen einen anderen Blick auf Schimpfkultur: Wer darf schimpfen und wer hassen? Warum das Jammern und Hassen rechten Kräften überlassen? Danach zu fragen welche Wünsche und Utopien im Schimpfen aufleuchten und dem einen Wert zu geben, kann uns gesellschaftlich weiterbringen.
Die Ethnologin Juliane Stückrad, die zu ostdeutscher Schimpfkultur geforscht hat, beschreibt es so: «Wir erhalten Einblicke in die Erwartungen der Menschen an ein gutes Leben und ihr Streben nach Zufriedenheit. Die Schimpfenden verraten uns etwas von ihren individuellen und kulturell bedingten Fähigkeiten, mit der Unvollkommenheit zu leben, und erzählen im Unmut letztlich von ihren Utopien.» (Stückrad 2022)
Anna Stiede präsentiert ihre neue Performance «ANNAMEDEA» an der sie gemeinsam mit der Regisseurin Susann Neuenfeldt und dem Musiker Florian Thamer arbeitet. Anna Stiede nutzt die u.a. von Christa Wolf und Heiner Müller interpretierte Medea Figur für einen theatralen Gegenentwurf zum Kulturkampf von rechts: «Was mich interessiert ist ein nicht-männlicher schimpfender und auch wütender Charakter, der nicht faschistisch ist.» Denn der künstlerisch körperliche Exzess eines Ostgefühls soll nicht Rammstein überlassen werden. (ANNAMEDEA, Idee & Performance – Anna Stiede, Susann Neuenfeldt – Regie, W. Ebraham – Kostümschneider, Moderation – Rebecca Gotthilf)

 

Am 2. März, drei Tage vor Rosa Luxemburgs Geburtstag, starten wir mit dem de:lux-Fest in den Frühling. Wir öffnen unser Haus von 13:30 bis 22 Uhr für Begegnungen und Gespräche, für ein Kulturangebot mit einem Theaterstück über Rosa Luxemburg sowie Lesungen. Mit spannenden Gästen diskutieren wir über Fragen wie «Muss die Linke woke sein?», «Hat die Linke die Arbeiter*innen verloren?» und «Wie grün muss Sozialismus sein?». Für Verpflegung (Essen, Kaffee und Getränke) ist kostengünstig gesorgt.

Eintritt frei – keine Anmeldung erforderlich.