1. März

Karsten Krampitz: „Der Fall Brüsewitz“

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Kirchliches Archivzentrum
1. März 2024
15:00

Der Historiker und Schriftsteller Karsten Krampitz nimmt die Selbstverbrennung des
evangelischen Pfarrers Oskar Brüsewitz in seinem Vortrag am 1. März im Kirchlichen
Archivzentrum im Kreuzberger Bethaniendamm zum Anlass, um über das Verhältnis von
Staat und Kirche in der DDR nachzudenken. Es geht dabei um die Frage, wie eine persönliche
Tragödie über das Individuelle hinaus politischen Einfluss gewinnen kann.
Krampitz wurde 2015 an der Berliner Humboldt-Universität zum „Fall Brüsewitz“ promoviert.
Die fast 600 Seiten umfassende Doktorarbeit ist auch deswegen gut lesbar, weil
sich ihr Autor nicht vom akademischen Jargon vereinnahmen lässt. Das verleiht der Argumentation
eine im Wissenschaftsbereich unübliche Lebendigkeit, die sich produktiv auf
die Diskussion einer Selbsttötung auswirkt, die von unterschiedlicher Seite aus ideologisch
vereinnahmt wurde. Umso wichtiger ist es, sich mit einer komplexen Gemengelage aus
persönlichen Motiven und politischen Interessen kritisch auseinanderzusetzen.
Das Berliner Institut für vergleichende Staat-Kirche-Forschung lädt herzlich dazu ein.