7. Dezember

Karsten Krampitz: Pogrom im Scheunenviertel

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Lesecafé
7. Dezember 2023
19:30

Für in Deutschland lebende jüdische Menschen war der November 1923 die bis dahin schlimmste Zeit ihrer Geschichte. In seinem neuen Buch „Pogrom im Scheunenviertel“ erzählt Karsten Krampitz von den judenfeindlichen Ausschreitungen nördlich des Berliner Alexanderplatzes.
Hass und Hetze standen in einem direkten Zusammenhang mit der antisemitischen Innenpolitik im Freistaat Bayern. Bereits 1920 hatte die Jüdische Rundschau vermeldet: „In München ist ein förmlicher Terror gegen alle Fremden aufgerichtet worden und am schwersten leiden natürlich wieder die Ostjuden. Die antisemitische Bewegung in Bayern übertrifft alles bisher Dagewesene. Wir erhielten eine Sammlung von antisemitischen Flugblättern und Flugschriften, die an unflätigem Blödsinn die ganze pamphletistische Literatur in den Schatten stellen.“ Bedauerlicherweise mache die Regierung den Kreuzzug gegen die Juden mit, ohne sich durch irgendwelche Bedenken moralischer oder politischer Natur behindern zu lassen. Jene politischen Kräfte, die heute in Bayern den „Asyltourismus“ anprangern, organisierten damals Massenausweisungen ostjüdischer Familien.

Karsten Krampitz, 1969 in Rückersdorf, Brandenburg geboren ist Schriftsteller, Journalist und Historiker. Bekannt wurde er auch durch sein 2017 im Alibri Verlag erschienenen Buch „Jedermann sei untertan – Deutscher Protestantismus im 20.Jahrhundert. Seit 2021 ist er Lehrbeauftragter an der Alpe-Adria-Universität Klagenfurt. Er lebt in Berlin.
In Kooperation mit dem Bund für Geistesfreiheit.