13. Dezember

Karsten Krampitz: Pogrom im Scheunenviertel

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Online
13. Dezember 2023
20:00

Der FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V. lädt im Rahmen der 11. Darmstädter Aktionswochen gegen Antisemitismus ein zum ONLINE-Vortrags- und Gesprächsabend: Pogrom im Scheunenviertel. Antisemitismus in der Weimarer Republik und die Berliner Ausschreitungen 1923 – Referent: Dr. Karsten Krampitz (Historiker, Buchautor, Journalist und Publizist, Berlin). Sein vielbeachtetes gleichnamiges Buch erschien 2023 im Berliner Verbrecher Verlag.

Berlin vor 100 Jahren: In den Straßen nördlich des Berliner Alexanderplatzes, im sogenannten Scheunenviertel, fand am 5. und 6. November 1923 ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung statt. Vor allem in der Grenadierstraße konnte der Mob ungestört wüten, verletzen und plündern. Der gewaltvolle deutsche Antisemitismus hat eine lange Vorgeschichte. Bereits im „demokratischen“ Preußen gibt es erste Internierungslager und einen Berliner Polizeipräsidenten, der von einer „Ostjudenplage“ spricht und dementsprechend handelt. Karsten Krampitz untersucht, wie im Krisenjahr 1923 die verbale Gewalt nach und nach in physische Gewalt umschlägt. Dabei fragt er, warum die judenfeindlichen Ausschreitungen der Weimarer Demokratie heute so gut wie vergessen sind. Die Juden und Jüdinnen der Grenadierstraße warennach Amerika oder Palästina weitergezogen oder nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Ihre Erinnerung an das Pogrom im November 1923haben sie zwar mitgenommen, in diesem Buch aber kommen einige von ihnen zu Wort. Die damals angefertigten Opferprotokolle werden nun erstmals publiziert. In den Straßen nördlich des Berliner Alexanderplatzes, im sogenannten Scheunenviertel, fand im November 1923 ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung statt. Vor allem in der Grenadierstraße konnte der Mob ungestört wüten, verletzen und plündern. Der gewaltvolle deutsche Antisemitismus hat eine lange Vorgeschichte. Bereits im „demokratischen“ Preußen gibt es erste Internierungslager und einen Berliner Polizeipräsidenten, der von einer „Ostjudenplage“ spricht und dementsprechend handelt. Karsten Krampitz untersucht, wie im Krisenjahr 1923 die verbale Gewalt nach und nach in physische Gewalt umschlägt. Dabei fragt er, warum die judenfeindlichen Ausschreitungen der Weimarer Demokratie heute so gut wie vergessen sind. Die Juden und Jüdinnen der Grenadierstraße waren nach Amerika oder Palästina weitergezogen oder nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Ihre Erinnerung an das Pogrom im November 1923 haben sie zwar mitgenommen, in diesem Buch aber kommen einige von ihnen zu Wort. Die damals angefertigten Opferprotokolle werden nun erstmals publiziert. Karsten Krampitz, Jahrgang 1969, war gemeinsam mit Peter Wawerzinek Initiator der Trinkerklappe in Wewelsfleth/Schleswig-Holstein. Er hat erfolgreich eine Bettelakademie gegründet und mit Obdachlosen und Junkies Berliner Nobelhotels besetzt.2004 erhielt Krampitz das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste Berlin. In Klagenfurt wurde er 2009 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, im folgenden Jahr war er Klagenfurter Stadtschreiber. Zwischen 2010 und 2013 war der Historiker Promotionsstipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Im Herbst 2014 wurde am Klagenfurter Ensemble sein Theaterstück „Sucht & Ordnung“ uraufgeführt. Krampitz hat diverse Romane und Erzählungen veröffentlicht, unter anderem: „Affentöter“ (2000), „Der Kaiser vom Knochenberg“ (2002) und „Heimgehen“ (2009). 2011 gab er zusammen mit Manja Präkels und Markus Liske die literarische Anthologie „Kaltland – Eine Sammlung“ zu den Pogromen und Menschenjagden der Nachwendezeit heraus. Ein ONLINE-Abend des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V. im Rahmen der 11. Darmstädter Aktionswochen gegen Antisemitismus 2023. www.liberale-synagoge-darmstadt.de. Voranmeldung erforderlich: Zoom-Link wird nach Anmeldung verschickt, martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de.