9. Oktober

Karsten Krampitz: Pogrom im Scheunenviertel

Lade VeranstaltungenKarsten Krampitz: Pogrom im Scheunenviertel
  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Café Morgenrot
9. Oktober 2023
20:00

Antisemitismus in der Weimarer Republik und die Berliner Ausschreitungen im November 1923
Buchvorstellung mit Karsten Krampitz

Berlin vor 100 Jahren: In den Straßen nördlich des Berliner Alexanderplatzes, im sogenannten Scheunenviertel, fand am 5. und 6. November 1923 ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung statt. Vor allem in der Grenadierstraße konnte der Mob ungestört wüten, verletzen und plündern.
Der gewaltvolle deutsche Antisemitismus hat eine lange Vorgeschichte. Bereits im „demokratischen“ Preußen gibt es erste Internierungslager und
einen Berliner Polizeipräsidenten, der von einer „Ostjudenplage“ spricht und dementsprechend handelt.
Karsten Krampitz untersucht, wie im Krisenjahr 1923 die verbale Gewalt nach und nach in physische Gewalt umschlägt. Dabei fragt er, warum die
judenfeindlichen Ausschreitungen der Weimarer Demokratie heute so gut wie vergessen sind. Die Juden und Jüdinnen der Grenadierstraße waren
nach Amerika oder Palästina weitergezogen oder nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Ihre Erinnerung an das Pogrom im November 1923
haben sie zwar mitgenommen, in diesem Buch aber kommen einige von ihnen zu Wort. Die damals angefertigten Opferprotokolle werden nun erstmals
publiziert.

Eine gemeinsame Veranstaltung vom Buchladen zur schwankenden Weltkugel und Café Morgenrot mit Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung.