Manja Präkels: „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ Landleben zwischen Lethargie und Lebenslust. Mimi und Oliver sind Nachbarskinder und Angelfreunde in einer kleinen Stadt an der Havel. Sie spielen Fußball miteinander, leisten den Pionierschwur und berauschen sich auf Familienfesten heimlich mit den Schnapskirschen der Eltern. Mit dem Mauerfall zerbricht auch ihre Freundschaft. Mimi sieht sich als der letzte Pionier – Timur ohne Trupp. Oliver wird unter dem Kampfnamen Hitler zu einem der Anführer marodierender Jugendbanden. In Windeseile bringen seine Leute Straßen und Plätze unter ihre Kontrolle. Dann eskaliert die Situation vollends.
Manja Präkels erzählt in ihrem Debütroman vom Verschwinden der DDR in einem brandenburgischen Kleinstadtidyll, dem Auftauchen verloren geglaubter Gespenster, von Freundschaft und Wut.
Im anschließenden Gespräch mit der Autorin sowie mit Lars Heidenreich von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus soll es auch um Radikalisierungsszenarien und Gegenstrategien in Niedersachsen gehen: Welche Erfahrungen macht er in seiner Arbeit? Was ist jeweils spezifisch west- und ostdeutsch? Wie kann es gelingen, dass „Heimat“ ein Ort für alle sein kann?
Die Veranstaltung findet statt mit freundlicher Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung. Die Leitungsstelle des Lernortes wird gefördert durch das EFRE-Programm „Resiliente Innenstädte in Niedersachsen“.
Begrüßung und Moderation: Dr. Ulrike Huhn
