18. Oktober

Maria Kanitz & Lukas Geck: Lauter Hass. Kristine Listau & Jörg Sundermeier: Verbrecher Verlag Geschichte

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Frankfurter Buchmesse
18. Oktober 2025
20:00

Lauter Hass: Galt Popmusik einst als Medium der Emanzipation, scheint davon spätestens seit dem 7. Oktober nicht mehr viel übrig zu sein. Musiker*innen unterschreiben offene Briefe und Statements, die das Massaker der Hamas verharmlosen. Es wird zu Boykotten aufgerufen, Konzerte werden zu israelfeindlichen Kundgebungen. Das Massaker der Hamas war auch ein Angriff auf die Welt der Musik, auf Emanzipation und Freiheit. Die Weigerung weiter Teile der Popmusik, dies anzuerkennen, ist ebenso bemerkenswert wie die Selbstdarstellung einiger Musiker*innen als Freiheitskämpfer*innen.
Maria Kanitz und Lukas Geck sehen den 7. Oktober als Anlass, antisemitische Entgleisungen in der Popkultur genauer unter die Lupe zu nehmen. Anhand zahlreicher Beispiele aus den letzten Jahren – etwa Roger Waters, Kanye West oder Macklemore – zeigen sie, in welchem Ausmaß Antisemitismus mittlerweile ins popkulturelle Repertoire eingesickert ist. Sei es die Unterstützung von Boykottkampagnen, Verschwörungsmythen in Liedern oder Konzerte bekannter Rockmusiker, in denen Musik lediglich der Verbreitung antisemitischer Propaganda dient. Bekannte nationale und internationale Musiker*innen nutzen ihre Reichweite, um ihren Hass auf Jüdinnen und Juden oder ihre Bewunderung für Hitler zu verbreiten. Im Ergebnis zeigen sie, wie breit und bereitwillig Antisemitismus popkulturell zelebriert wird.

Verbrecher Verlag Geschichte: Als im August 1995 das erste Buch im Verbrecher Verlag erscheint – Dietmar Daths Debütroman „Cordula killt dich! Oder: Wir sind doch nicht die Nemesis von jedem Pfeifenheini. Roman der Auferstehung“ –, sind zwei Dinge klar: 1. Hier ist kein gewöhnlicher Verlag gegründet worden. 2. Er wird nicht zu einem gewöhnlichen Verlag werden. So ist es dann auch gekommen: Nach dem ersten Buch und durchaus einiger Anerkennung dafür wird erst einmal vier Jahre lang kein weiteres publiziert. Danach werden Werkausgaben begonnen und heute weltberühmte Debütant*innen veröffentlicht. Mit den Mühsam- Tagebüchern erscheint eine erste kritische Werkausgabe im Print und online. Manch angekündigtes Buch erscheint nie. Andere lang angekündigte Bücher erscheinen plötzlich doch. Die Polizei ruft an, um zu hören, ob in einem Verlag solchen Namens alles mit rechten Dingen zugeht. Die anfangs wöchentliche Verbrecher Versammlung wird nicht selten zur ekstatischen Party. Steuern müssen bezahlt werden. Verlagspreise werden eingeheimst. Seit 30 Jahren schreibt der Verlag Geschichte, doch seine Geschichte ist bislang noch nicht geschrieben worden. Das ändern wir mit dieser durchweg bebilderten Chronik.

 

Frankfurter Buchmesse 2025

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