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Die Denktradition der kritischen Theorie vermag es kaum noch, sich in der Öffentlichkeit zu behaupten. Insbesondere an den Universitäten wird sie von einer irrationalistischen Gegenaufklärung verdrängt, die Vernunft, Wahrheit und Subjekt unter Generalverdacht stellt und dadurch die Perspektive gesellschaftlicher Befreiung verunmöglicht. Wer sich diesem Angriff auf das kritische Denken widersetzen will, muss aber dessen Grundlagen selbst prüfen, damit Kritik nicht zum Vorurteil, zur beliebig auf- und absetzbaren Theoriebrille verkommt.
Die im vorgestellten Band „Subjekt und Befreiung“ versammelten Texte reflektieren vor allem subjekt- und revolutionstheoretische Probleme kritischer Gesellschaftstheorie. Askan Schmidt wird den Band allgemein vorstellen, Lea Fink insbesondere auf ihren im Band enthaltenen Text über die „Kritik des Marxismus“ durch Walter Benjamin, Ernst Bloch und Georg Lukács im Jahr 1923 sprechen. Im Mittelpunkt des Beitrages von Simon Helling steht die Funktion des Widerspruchs innerhalb von Bildungsprozessen.
Lea Fink promoviert zum Metaphysik-Begriff der Kritischen Theorie. Sie hat Philosophie und Geschichte in Freiburg und Berlin studiert. Außerdem arbeitet sie als Stadtführerin zu historischen, politischen und philosophischen Themen in Berlin.
Simon Helling promoviert zu philosophischen Modellen transzendierender Bildung bei Fichte, Hegel, Adorno und Heydorn. Neben der philosophischen Bildungstheorie besteht ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit in der ästhetischen Theorie. Er lehrt an der Universität Wuppertal im Rahmen eines Projekts zur Lehrerbildung.
Askan Schmidt studierte Philosophie, Sozialwissenschaft und Politikwissenschaft in Marburg und Oldenburg. Er beschäftigt sich mit kritischer Theorie, Geschichtsphilosophie und Psychoanalyse. Daneben ist er bildungs- und hochschulpolitisch aktiv.
Der Band „Subjekt und Befreiung“ ist Teil der Schriftenreihe „Beiträge zur kritischen Theorie“ der Gesellschaft für kritische Bildung, die im Verbrecher Verlag erscheint.