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Im letzten Jahrzehnt der DDR fanden Punk und seine experimentellen Verästelungen in Post-Punk, New Wave, Elektronischer Musik und Avantgarde-Rock und -Pop auch in dem stillen Land ihre Hörer*innen. Wer hörte, wollte oft aber auch mehr: »Magnetizdat DDR« erzählt, wie aus Konsument*innen schnell Produzent*innen wurden und DDR-weit eine sich selbst verlegende Kassettentäter*innen-Szene entstand, der Magnetbanduntergrund. Beziehungsweise ein Magnetizdat, in Ableitung von Samizdat und Tamizdat in der sowjetischen Gegenkultur. Hier wie dort, zumal in Ost wie West, war dabei Multimedialität das Gebot der Stunde. Literat*innen ließen sich von Bands befeuern, Musiker*innen entdeckten Barock- und Experimental-Lyrik, Super-8-Filmer*innen und bildende Künstler*innen griffen zum Mikrofon, und es entstand ein Geflecht, das international renommierte Band- und Labelprojekte wie Tarwater, To Rococo Rot und Raster-Noton hervorbrachte.
Es geht u.a. um Frauen in der DDR-Subkultur, die Kreativ-Konstellation Karl-Marx-Stadt, falschen sorbischen Untergrund, das erste Kassettenlabel und die erste West-LP, illegale Studios und legalisierte Spielwiesen oder das Einsickern einer schrägen DDR-Krautrockmischung in internationale Zirkulationen.
Veranstaltung mit den Herausgebern Alexander Pehlemann, Ronald Galenza und Robert Mießner – die anschließend die besprochene Musik auch auflegen!